Foto: MarynaG/Shutterstock
Noch kein Jahr nach einer auffälligen Krypto-Investition macht Wisconsin eine Kehrtwende: Das staatliche Investmentfonds hat auf einen Schlag all seine Bitcoin-Investitionen abgestoßen. Der Verkauf der iShares Bitcoin Trust-Anteile von BlackRock wurde diese Woche durch eine aktuelle Meldung bei der US-Börsenaufsicht SEC bekannt.
Wisconsin hielt 6 Millionen Anteile
Im vergangenen Jahr wurde in den Bitcoin-Nachrichten berichtet, dass Wisconsin IBIT-Anteile im Wert von über 160 Millionen US-Dollar erworben hatte. Damit war Wisconsin einer der ersten US-Bundesstaaten, die Pensionsfonds eine Bitcoin-Exponierung über ETFs ermöglichten.
Im letzten Quartal 2024 baute der Fonds diese Position sogar auf über 6 Millionen IBIT-Anteile aus. Beim Verkauf hatten diese einen Gesamtwert von rund 355 Millionen US-Dollar, wie aus den Zahlen hervorgeht. Dennoch entschied sich der Fonds, im ersten Quartal 2025 seine gesamte Position zu liquidieren.
Warum verkauft Wisconsin jetzt alles?
Der genaue Grund für den Verkauf wurde nicht bekannt gegeben. Möglich ist, dass der Fonds nach der starken Kurssteigerung von IBIT Gewinne realisieren wollte. Eine andere Erklärung könnte sein, dass die State of Wisconsin Investment Board (SWIB) angesichts unsicherer Marktbedingungen eine konservativere Anlagestrategie verfolgt.
Auffällig ist, dass Wisconsin bisher als fortschrittlich im Bereich Krypto-Investments galt. Vor dem Verkauf machten Bitcoin-ETFs lediglich 0,2 Prozent des gesamten Portfolios von SWIB aus, das über 160 Milliarden US-Dollar verwaltet.
Das staatliche Investmentboard hat sich nicht vollständig aus der Kryptobranche zurückgezogen. Am Ende des ersten Quartals hielt der Fonds noch fast 19 Millionen US-Dollar in Coinbase-Aktien, wie aus derselben SEC-Meldung hervorgeht. Zuvor hatte SWIB bereits seine Beteiligung am Spot-Bitcoin-ETF von Grayscale vollständig verkauft.
Andere investieren jetzt erst recht
Während sich Wisconsin zurückzieht, bauen andere Großanleger ihre Positionen weiter aus. Der staatliche Investitionsfonds von Abu Dhabi, Mubadala, kaufte im selben Quartal fast eine halbe Million zusätzlicher IBIT-Anteile. Damit hält Mubadala nun mehr als 8,7 Millionen Anteile, mit einem Gesamtwert von über 500 Millionen US-Dollar.
Am 31. März besaß Mubadala insgesamt 8.726.972 IBIT-Anteile – ein Zuwachs von 6 Prozent gegenüber dem vorherigen Quartal. Ende März hatten diese Anteile einen Wert von etwa 408,5 Millionen US-Dollar; bei heutigem Bitcoin-Kurs liegt der Wert sogar bei über 512 Millionen US-Dollar.
Gleichzeitig meldet die Susquehanna International Group, dass sie Bitcoin-ETFs im Wert von 291 Millionen US-Dollar hält – mit einer gesamten Bitcoin-Exponierung von über 1,5 Milliarden US-Dollar.
IBIT äußerst beliebt
IBIT bleibt weiterhin äußerst gefragt: Am 14. Mai verzeichnete der Fonds Nettozuflüsse von über 230 Millionen US-Dollar, womit sich die gesamten Nettozuflüsse auf über 400 Milliarden US-Dollar summieren. Trotz einer kurzen Pause am 13. Mai konnte IBIT eine beeindruckende Serie von zwanzig aufeinanderfolgenden Tagen mit positiven Zuflüssen verzeichnen.
Der Bloomberg-ETF-Analyst Eric Balchunas hob hervor, wie beliebt IBIT im Vergleich zu konkurrierenden Fonds ist. Auf X veröffentlichte er folgende Einschätzung:
One interesting note also is $IBIT taking in SO much more then the rest of them (altho 10 of them have seen inflows). Usually there’s much more parity tho. Why is this? My theory, return of the HF basis trade and some big fish biting after the decoupling and subsequent rally. pic.twitter.com/S4X1hsGL7B
— Eric Balchunas (@EricBalchunas) May 5, 2025
Balchunas wies darauf hin, dass IBIT weitaus mehr Zuflüsse erhält als andere Fonds – während normalerweise eine gleichmäßigere Verteilung zu beobachten ist. Seiner Theorie nach sind Hedgefonds mit Basisstrategien zurückgekehrt, und große Investoren sind nach der Entkopplung und der darauffolgenden Rallye eingestiegen.