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„KI ersetzt keine Menschen. Menschen, die KI nutzen, ersetzen Menschen, die das nicht tun“, so Ginni Rometty.
Mit diesem inzwischen bekannten Zitat unterstreicht die ehemalige IBM-CEO die Macht der künstlichen Intelligenz.
Im Jahr 2025 geriet die Welt durch ChatGPT und andere intelligente Chatbots in den Bann der KI. Doch die Kritik an dieser neuen Technologie nimmt zu. Die Angst, dass die KI-Blase bald platzt, hängt wie eine dunkle Wolke über dem Aktien- und Kryptomarkt.
Die finanzielle Unruhe reißt auch den Kryptomarkt gnadenlos mit nach unten. Bitcoin(BTC) verlor innerhalb einer Woche 11,5 Prozent an Wert und fiel erstmals seit Langem unter die Marke von 90.000 Dollar.
Ein harter Schlag für den Kryptomarkt, denn noch am 6. Oktober erreichte die weltweit größte Kryptowährung ein Hoch von 126.000 Dollar.
Tech-Aktien stark unter Druck
Die Welt wird von heftigen Börsenrückgängen erschüttert. So verlor der FTSE, ein bedeutender Aktienindex in Europa, über 1 Prozent.
Besonders Tech-Aktien mussten starke Verluste hinnehmen: Nvidia (-1,07 %), Amazon (-4,3 %) und Microsoft (-2,7 %) gingen am vergangenen Dienstag deutlich in die Knie.
Der Rückgang an der Wall Street versetzt die globalen Finanzmärkte in Alarmbereitschaft. Anleger fürchten, dass sich die enormen Investitionen in KI nicht auszahlen werden.
Klare Beweise, dass die Milliardeninvestitionen in KI tatsächlich Gewinne bringen, fehlen bislang. Deshalb ist jede Quartalsmeldung ein Moment großer Spannung für die Finanzwelt.
Nvidia im Fokus der KI-Erwartungen
Am Mittwochabend steht Nvidia im Mittelpunkt, wenn es um KI-Ergebnisse geht. Das wertvollste Unternehmen der Welt, das im Oktober eine Marktkapitalisierung von 5 Billionen Dollar überschritt, veröffentlicht dann seine Zahlen für das dritte Quartal.
Das Technologieunternehmen strebt einen Umsatz von 54,83 Milliarden Dollar an – 56 Prozent mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres.
Nvidia ist eine tragende Säule der KI-Revolution. Das Unternehmen liefert unter anderem leistungsstarke Chips und Software, die für das Training und den Betrieb moderner KI-Modelle benötigt werden.
Kommt Nvidia mit positiven Ergebnissen, stärkt das das Vertrauen in den KI-Sektor erheblich. Fallen die Zahlen jedoch enttäuschend aus, wäre das ein schwerer Schlag für die Tech-Welt.
Aufschwung oder „Todesstoß für KI“?
Das Ergebnis beeinflusst nicht nur die Stimmung rund um Tech-Aktien, sondern auch die Richtung der Aktien- und Kryptomärkte. Bei einem negativen Ergebnis droht der Markt in die falsche Richtung zu kippen.
Laut Ipek Ozkardeskaya, Senior Market Analyst bei der Swissquote Bank, wäre das sogar „der Todesstoß für den KI-Hype“.
Mike Gallagher, Forschungsdirektor bei Continuum Economics, zeigt sich hingegen noch gelassen. In einem Interview mit dem US-Nachrichtensender CNBC betont er, dass ein Rückgang von 5 Prozent oder mehr seit dem letzten Hoch nicht ungewöhnlich sei.
Für einen echten Crash brauche es mehr:
„Für einen massiven Ausverkauf braucht es schlechte Nachrichten – und so weit sind wir noch nicht.“
Unsicherheit und Pessimismus belasten Kryptomarkt zusätzlich
Die Nervosität unter Anlegern ist jedoch nicht zu leugnen. Und sie betrifft nicht nur KI – auch der Kryptomarkt steht unter Druck. Krypto-Investoren zweifeln zunehmend daran, ob die US-Notenbank Federal Reserve im Dezember eine Zinssenkung wagen wird.
Bleibt diese aus, geraten risikoreiche Anlagen wie Bitcoin zusätzlich unter Druck.
Die Angst vor einer KI-Blase wächst laut Victoria Scholar, Leiterin der Anlagestrategie bei Interactive Investor. Anleger seien vorsichtiger als noch zu Jahresbeginn:
„Die Abhängigkeit des Marktes von einer Handvoll Tech-Giganten führt dazu, dass Investoren ihr Engagement in spekulativen Anlagen wie Bitcoin zurückfahren.“
Auch Ipek Ozkardeskaya stimmt zu und ergänzt:
„Es ist ein Cocktail aus belastenden Faktoren – von Unsicherheit über KI-Einnahmen bis hin zur schwindenden Hoffnung auf eine Zinssenkung durch die Fed im Dezember.“