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Bitcoin (BTC) bewegt sich seit einiger Zeit richtungslos zwischen 100.000 und 110.000 US-Dollar. Der Bitcoin-Kurs steht unter abwärtsgerichtetem Druck durch:
- geopolitische Unruhe
- den Handelskrieg
- eine schwächere amerikanische Wirtschaft
- Gewinnmitnahmen nach einem enormen Anstieg seit dem April-Tief
Gleichzeitig wird Bitcoin auf der anderen Seite gestützt durch:
- ausreichende Liquidität im Finanzsystem
- hohe Haushaltsdefizite der Regierungen
- eine weiterhin solide amerikanische Wirtschaft
- plötzliches Vertrauen in schnelle Zinssenkungen der amerikanischen Zentralbank
Dieses Kräfteverhältnis hält Bullen und Bären derzeit im Gleichgewicht, aber es ist nur eine Frage der Zeit, bis Bitcoin eine Richtung einschlägt. In der kommenden Woche stehen Wirtschaftsdaten an, die dabei helfen können.
Startet am Donnerstag die Bullenmarktphase für Bitcoin?
Am Donnerstag, den drei Juli, steht in den Vereinigten Staaten der monatliche Payrolls-Bericht auf dem Programm. Dieser Bericht zeigt, wie viele Arbeitsplätze im vergangenen Monat auf dem amerikanischen Arbeitsmarkt geschaffen wurden – das Beschäftigungswachstum.

Das ist aktuell besonders wichtig, da der Druck auf die amerikanische Zentralbank, die Zinsen zu senken, riesig geworden ist. Hauptsächlich ist dies eine Folge des Drucks von Donald Trump sowie von aufrührerischen Entscheidungsträgern innerhalb der amerikanischen Zentralbank.
Trump fordert seit einiger Zeit Zinssenkungen. Darauf wollte Jerome Powell, der Vorsitzende der Zentralbank, bisher nicht eingehen. Er sorgt sich noch um eine neue Inflationswelle und ist der Ansicht, dass die Wirtschaft vorerst keine Unterstützung benötigt.
Seine Amtszeit als Vorsitzender endet allerdings im Mai 2026. Im Normalfall wählt der Präsident drei bis vier Monate vorher eine neue Führungsperson. Trump schert sich jedoch nicht darum und spricht bereits jetzt über vier potenzielle Kandidaten, die er bald nominieren möchte.
Aus der Zentralbank bewerben sich aktuell Christopher Waller und Michelle Bowman um den Vorsitz. Beide haben sich diese Woche klar für eine Zinssenkung im Juli ausgesprochen. Genau das ist es, was Trump hören will.
Are we witnessing the BEGINNING of a Fed mutiny, led by two Trump appointees, Bowman and Waller, and driven by Trump’s persistent demands for rate cuts?
The chart below shows the probabilities of a July cut. It was just 8% right after Powell’s presser last week.
Then Waller… pic.twitter.com/aem2zsdb6e
— Jim Bianco (@biancoresearch) June 23, 2025
Fällt der Arbeitsmarktbericht am Donnerstag schlechter aus und erweist sich der Arbeitsmarkt als schwächer als erwartet, wird der Ruf nach Zinssenkungen noch lauter. Es wird für Powell dann immer schwieriger, sich dem Druck von Donald Trump entgegenzustellen – der ihn bereits als „zu spät“, „dumm“ und „Hohlkopf“ bezeichnet hat.
Auf Basis der Wirtschaftsdaten lässt sich eine Zinssenkung in gewissem Maße rechtfertigen, allerdings fordert die Wirtschaft keine Unterstützung. Genau das könnte sich sehr bullisch auf den Bitcoin-Kurs auswirken.
Damit würde die amerikanische Zentralbank Wirtschaft und Märkte stimulieren, obwohl dies eigentlich nicht erforderlich ist. Genau das gab es bereits im September 2024 zu sehen und darauf folgte ebenfalls eine starke Phase für Bitcoin und den Aktienmarkt.
Das Besondere ist, dass Bitcoin aktuell bereits nahe an seinem Allzeithoch gehandelt wird und der S&P 500 sowie der Nasdaq 100 in dieser Woche ein neues Rekordhoch erreicht haben.