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Am Freitag sorgte die amerikanische Ratingagentur Moody’s für viel Aufsehen. Das Unternehmen gab bekannt, dass es die Kreditwürdigkeit der Vereinigten Staaten herabgestuft hat. Nach 101 Jahren verabschiedet sich das Land vom „Triple A-Status“, der höchstmöglichen Bewertung.
Die Vereinigten Staaten wurden auf die „Aa1“-Bewertung herabgestuft. Die Regierung reagierte wütend und sprach sofort von einer Entscheidung, die von politischen Präferenzen durchdrungen sei. Aber welche Folgen hatte diese Verschiebung für den Kryptomarkt?
Amerika verliert seinen „Triple A“-Status
Moody’s ist eine der vielen etablierten Ratingagenturen der Vereinigten Staaten. Die Entscheidung des Unternehmens hat daher möglicherweise große Konsequenzen für Amerika. In Zukunft könnten Probleme für das Land entstehen, wie etwa Staatsanleihen, die weniger gefragt sein werden.
Die Gründe für die Verschiebung sind unter anderem Zinsen, hohe Schulden, die Kreditwürdigkeit und die aktuelle Politik. Die Ratingagentur ist nicht die einzige, die den aktuellen Status angepasst hat. Zuvor hatten Fitch und S&P dies bereits getan.
Die Folgen der Entscheidung waren sofort auf dem amerikanischen Finanzmarkt zu sehen. So stiegen die Zinsen auf Staatsanleihen deutlich an, wobei die 10-jährige Variante sogar auf 4,49 Prozent anstieg. Die Futures des S&P 500 erlebten einen Dip nach Börsenschluss. Dieser Kurs fiel nämlich um 0,6 Prozent.
Auswirkungen auf Kryptomarkt kurzfristig negativ
Die Folgen für den Kryptomarkt waren vor allem schwer einzuschätzen. Einerseits werden Anleger schneller zu risikoreichen Investitionen wie Kryptowährungen greifen, wenn es Bedenken bezüglich Staatsschulden und dem Wert des US-Dollars gibt. Gleichzeitig führt die Kreditwürdigkeit einer so großen Wirtschaft dazu, dass besonders institutionelle Investoren einen Teil ihrer Anlagen abstoßen. Sie wollen so ihre Exposition gegenüber fallenden Kursen begrenzen und ihr Kapital schützen.
Mit Blick auf den Kryptomarkt war nach der Bekanntgabe ein negatives Sentiment zu beobachten. Ethereum, Ripple und Dogecoin fielen um mehr als 3 Prozent. Bitcoin (BTC) durchlief ebenfalls eine Korrektur, scheint sich heute aber wieder einigermaßen stabil halten zu können. Zum Zeitpunkt des Schreibens liegt der Kurs der Münze knapp unter 103.000 Dollar.
Die psychologische Grenze von 100.000 Dollar bildet ein wichtiges Unterstützungsniveau für die Kryptowährung. Fällt der Kurs darunter, wächst die Besorgnis unter Analysten über die kurzfristigen Aussichten. Kurz gesagt: Kurzfristig erfahren auch die Kryptomünzen einen negativen Effekt durch Moody’s Entscheidung. Langfristig könnte sich dies positiv für den Kryptomarkt auswirken, da das Misstrauen gegenüber traditionellen Finanzsystemen Anleger gerade zu alternativen Vermögenswerten wie Krypto treiben kann.