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In Paris sind fünf Personen wegen ihrer Beteiligung an der brutalen Entführung des Vaters eines Krypto-Unternehmers angeklagt worden. Das teilte die Pariser Staatsanwältin Laure Beccuau am Mittwoch mit. Die Täter versuchten, Millionen Euro zu erpressen – und schnitten dem Opfer dabei sogar einen Finger ab.
Rückblick auf die brutale Krypto-Entführung
An einem scheinbar normalen Tag zwangen die Entführer in Paris einen Mann mitten auf der Straße in ein Lieferfahrzeug. Sie forderten ein Lösegeld zwischen fünf und sieben Millionen Euro, wie französische Medien berichten.
Einer Spezialeinheit der französischen Polizei gelang es am Samstag, das Opfer aus einem Wohnhaus zu befreien. Vier Verdächtige wurden dabei festgenommen, und das Opfer erhielt medizinische Versorgung.
Der Zustand des Opfers war ernst – ihm fehlte ein Finger. Die Ermittlungen ergaben, dass es sich um einen gezielten Akt von Folter und Erpressung handelte. Die Staatsanwaltschaft stuft den Fall daher als organisierte Entführung ein.
Lebenslange Haftstrafen möglich
Fünf Verdächtige im Alter zwischen 20 und 27 Jahren befinden sich inzwischen in Untersuchungshaft. Ihnen wird Entführung, Erpressung und Folter in organisierter Bande vorgeworfen.
Für Folter in dieser Schwere droht in Frankreich eine lebenslange Haftstrafe. Auch Entführung und Erpressung allein können mit bis zu 20 Jahren Gefängnis und hohen Geldstrafen von über 100.000 Euro geahndet werden.
Kryptounternehmen in Frankreich und Malta im Fokus
Laut der Zeitung Le Parisien leitet der Sohn des Opfers ein großes Krypto-Unternehmen mit Standorten in Frankreich und Malta. Dies könnte der Grund gewesen sein, warum die Täter auf ein so hohes Lösegeld spekulierten.
Die Ehefrau des Opfers erklärte gegenüber den Ermittlern, dass sowohl ihr Mann als auch ihr Sohn bereits zuvor bedroht worden seien.
Zum Glück endete die Entführung nach 58 Stunden. Ein Spezialkommando konnte das Opfer retten. Polizeiangaben zufolge hätten die Täter das Opfer wohl noch weiter verstümmelt, wenn die Einsatzkräfte nicht rechtzeitig eingegriffen hätten.