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Krypto-bezogene Kriminalität scheint zuzunehmen. Frankreich war in diesem Jahr bereits mehrfach Schauplatz schwerwiegender Vorfälle.
Insbesondere Entführungen von Krypto-Unternehmern oder deren Familienangehörigen häufen sich zunehmend. Die französische Regierung teilt mit, diese Entwicklung sehr ernst zu nehmen und bietet Unternehmern und ihren Familien zusätzlichen Schutz.
Laut einem Krypto-Experten beginnt Schutz jedoch bei einem selbst – nämlich bei der Art und Weise, wie man seine Privatsphäre organisiert.
Zunehmende Krypto-bezogene Entführungen
In Frankreich ist die Zahl der Entführungen im Zusammenhang mit Kryptowährungen in diesem Jahr gestiegen. So wurde David Balland, Mitbegründer von Ledger, im Januar entführt und festgehalten, bis die Polizei ihn einen Tag später befreien konnte.
Sein Geschäftspartner wurde später im Kofferraum eines Autos aufgefunden. Die Entführer forderten ein Lösegeld in Millionenhöhe – in Form von Kryptowährungen. Allein in diesem Monat kam es zu zwei weiteren Entführungen, darunter auch die Entführung des Vaters eines bekannten Krypto-Millionärs.
Am 13. Mai ereignete sich der jüngste Vorfall: Die Tochter von Pierre Noizat, dem CEO der französischen Kryptobörse Paymium, sollte beinahe entführt werden.
Zusätzliche Schutzmaßnahmen angekündigt
Einem Bericht von Politico zufolge erhalten französische Krypto-Unternehmer nun verstärkten Schutz.
Die zusätzlichen Schutzmaßnahmen betreffen sowohl die Unternehmer selbst als auch deren Familienmitglieder und wurden in Zusammenarbeit mit führenden Vertretern der französischen Kryptoindustrie beschlossen.
Der französische Innenminister Bruno Retailleau nannte keine genauen Maßnahmen, sprach aber von „spezifischen Instrumenten“ für kurz- und langfristige Sicherheit.
Zudem sollen französische Einsatzkräfte speziell geschult werden, um auf krypto-bezogene Vorfälle reagieren zu können.
Sicherheit beginnt mit Privatsphäre, sagt Experte
Weltweit nimmt die organisierte Kriminalität Kryptowährungen immer stärker ins Visier, erklärt Krypto-Experte Jameson Hopp.
Eine zentrale Schutzmaßnahme für Unternehmer sei laut ihm die Stärkung der eigenen Privatsphäre. Kriminelle wählen ihre Opfer gezielt aus, oft basierend auf öffentlich zugänglichen Informationen aus sozialen Netzwerken.
„Ich erwähne diese Aspekte nicht, um Angst zu schüren, sondern um zu verdeutlichen, wie leicht man unnötige Aufmerksamkeit auf sich ziehen kann.“
„Es ist nicht unüblich, dass Täter ihre Zielpersonen monatelang oder sogar jahrelang beobachten und auf den richtigen Moment warten. Deshalb ist es klug, die eigene Sicherheitsstrategie langfristig anzulegen“, betont der Experte.