Gino Presti Gino Presti
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EU-Kommission und EZB streiten über Stablecoins: Risiken übertrieben?

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Regierung und …
Kryptowährungen müssen zu 100 % gedeckt sein: Europa stellt neue strenge Regeln vor

Foto: jorisvo/Shutterstock

Die Europäische Kommission schlägt im Umgang mit Stablecoins einen anderen Ton an als die Europäische Zentralbank (EZB). Während die EZB vor Risiken warnt und strengere Regeln fordert, hält die Kommission ausländische Stablecoins für ausreichend sicher für den europäischen Markt.

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Kommission beruhigt ausländische Stablecoin-Anbieter

Die Kommission schlägt vor, Stablecoins, die außerhalb der EU ausgegeben wurden, wie etwa den USDT von Tether, gleichwertig wie europäische Varianten zu behandeln. Das heißt: keine zusätzlichen Einschränkungen oder Hürden für die Umwälzung in der EU.

Laut Brüssel sind große Risiken wie plötzliche Stablecoin-Abhebungen unwahrscheinlich.

„Einlösungen durch ausländische Inhaber werden überwiegend in Rechtsgebieten wie den USA stattfinden, wo die meisten Tokens umlaufen und der Großteil der Reserven gehalten wird.“ sagte ein Sprecher der Kommission.

Mit anderen Worten: Europa muss sich darüber keine Sorgen machen.

Die Aufsicht über Risiken kann weiterhin bei den nationalen Aufsichtsbehörden bleiben. Zusätzliche internationale Abkommen oder Garantien sind laut Kommission nicht erforderlich.

Diese entspannte Haltung ist eine gute Nachricht für Stablecoin-Anbieter. Laut MiCA-Gesetzgebung bedeutet dies, dass Varianten wie USDC‑EU und USDC‑US künftig als eine behandelt werden. Das vereinfacht den gleichzeitigen Einsatz von Stablecoins in mehreren Ländern. Für viele Krypto-Unternehmen ist das kein kleiner Erfolg. Durch diese Herangehensweise öffnet sich der europäische Markt schneller für Stablecoins von außerhalb der EU – ein lang gehegter Wunsch der Branche.

EZB bleibt kritisch gegenüber Krypto

Die EZB sieht das anders. Präsidentin Christine Lagarde wiederholt ihre Bedenken: Stablecoins stellen ein Risiko für die Geldpolitik dar und könnten die finanzielle Stabilität gefährden.

Die Zentralbank fordert internationale Vereinbarungen und zusätzliche Sicherheiten. Banken seien laut EZB anfällig, wenn Stablecoin-Inhaber ihre Guthaben massenhaft in „harte“ Euro umtauschen. Aber die Kommission weist diesen Einwand vorerst zurück.

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Wer bekommt das letzte Wort?

Der Streit zwischen Kommission und EZB zeigt, wie brisant das Stablecoin-Thema ist. Beide Seiten bleiben bei ihrer Ansicht. Die Kommission setzt auf Innovation, die EZB auf Stabilität und Kontrolle.

Eine öffentliche Konsultation folgt in Kürze. Danach entscheiden die MiCA-Regeln, wie streng die EU wirklich mit Stablecoins umgeht. Vorerst scheint der Weg für eine breitere Einführung offen zu sein.

Die EZB ist nicht die Einzige, die Stablecoins als Risiko sieht, denn die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) nannte Stablecoins „kein echtes Geld“.

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Über den Autor:
Gino Presti

Gino Presti ist seit März 2024 bei Crypto Insiders. Seit 2017 ist er aktiv im Kryptowährungshandel und hat sich ein umfangreiches Wissen über den Kryptomarkt angeeignet. Ginos fundiertes Verständnis und seine Begeisterung für Kryptowährungen motivieren ihn, aktuelle Trends und Entwicklungen kontinuierlich zu verfolgen und sein Wissen mit einem breiteren internationalen Publikum zu teilen.

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