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Vom Gaming zur Anklage in einem der größten Bitcoin-Diebstähle aller Zeiten: Das US-Justizministerium hat zwölf junge Gamer wegen Beteiligung an einer organisierten Cyberbande angeklagt.
Über 4.100 BTC gestohlen – mehr als 220 Millionen Euro
In einem einzigen Fall erbeuteten die Täter rund 4.100 Bitcoin, was einem Gegenwert von mehreren hundert Millionen Dollar entspricht. Neben dem massiven Diebstahl sind die Verdächtigen auch wegen Einbruchsdelikten und Geldwäsche angeklagt.
Die neuen Beschuldigten ergänzen die frühere Anklage gegen den mutmaßlichen Haupttäter Malone Lam, die bereits am 19. September 2024 eingereicht wurde. Laut Justizministerium fehlen in der überarbeiteten Anklageschrift jedoch auffällige Namen wie Jeandiel Serrano, der zuvor als Verdächtiger galt.
Viele der Angeklagten stammen aus Kalifornien und verwendeten auffällige Pseudonyme wie „Goth Ferrari“ oder „The Accountant“. Die meisten sind zwischen 18 und 22 Jahre alt. Was als Freundesgruppe in Online-Spielen begann, mündete laut Ermittlern rasch in organisierte Cyberkriminalität.
Hack, Betrug und physische Raubzüge
Die Gruppe wird beschuldigt, Datenbanken gehackt, Kryptobesitzer mit Phishing-Methoden ausgetrickst und sogar physisch in Wohnungen eingebrochen zu sein, um Hardware-Wallets zu stehlen. In der schwersten Tat am 18. August 2024 wurde ein Angriff ausgeführt, bei dem über 230 Millionen US-Dollar entwendet wurden – ein Großteil davon in Bitcoin.
Um ihre Spuren zu verwischen, nutzten die Täter VPNs, Cryptomixer und sogenannte „peel chains“, bei denen kleine Mengen Kryptowährung auf zahlreiche Wallets verteilt werden, um die Herkunft zu verschleiern.
Luxusleben auf Kosten der Opfer
Ein Großteil des gestohlenen Geldes wurde ausgegeben: Die Verdächtigen sollen Nachtclubs mit Summen bis zu 500.000 $ bezahlt, 28 Luxusautos im Gesamtwert von 3,8 Millionen US-Dollar gekauft und teure Uhren, Handtaschen und Kleidung erworben haben.
Laut Anklage mieteten sie auch Immobilien und Flugzeuge mit gefälschten Ausweisen, um im Hintergrund ein luxuriöses Leben zu führen. Die Gruppe wird nun nach dem strengen RICO-Gesetz (Racketeer Influenced and Corrupt Organizations Act) angeklagt – normalerweise ein Werkzeug gegen Mafia-ähnliche Strukturen.