Foto: AdolescentChat / Shutterstock
Bitcoin (BTC) zeigt seit Wochen ein unruhiges Bild. Es gibt deutliches Interesse von institutionellen Anlegern, vor allem über die bekannten Börsenfonds (ETFs), doch der Kurs will trotzdem nicht richtig durchstarten.
Laut Marktanalyst Jeff Park liegt das nicht an fehlenden Käufern, sondern am Verhalten einer Gruppe, die schon seit Jahren im Markt aktiv ist: alte, große Bitcoin-Besitzer, die versuchen, zusätzliches Renditepotenzial auszuschöpfen.
🔥 Bleib immer auf dem Laufenden über die neuesten Krypto-News – folge uns auf X
Bitcoin-Whales drücken den Kurs mit Optionen
Viele dieser frühen Investoren und Whales besitzen bereits seit mehr als zehn Jahren Bitcoin.
Anstatt ihre Coins zu verkaufen, wählen sie eine andere Strategie: Sie schreiben Call-Optionen, wobei ihre bestehenden Bitcoin als Sicherheit dienen.
Damit geben sie anderen das Recht, Bitcoin in Zukunft zu einem festen Preis zu kaufen – im Gegenzug erhalten sie sofort eine Prämie. Auf den ersten Blick wirkt das harmlos, doch der Effekt auf den Markt ist größer, als viele denken.
Die Käufer dieser Optionen sind oft Market Maker. Sie lassen das Risiko nicht offenstehen und sichern sich ab, indem sie Bitcoin am Spotmarkt verkaufen. Das sorgt für zusätzliche Verkaufsdruck – genau in Momenten, in denen der Markt eigentlich steigen möchte.
Selbst wenn ETF-Investoren massenhaft Bitcoin kaufen, kann dieser Verkaufsdruck den Kurs bremsen. Laut Park liegt das daran, dass keine neue Nachfrage entsteht.
Die Bitcoin, die für diese Optionen genutzt werden, lagen schon seit Jahren still und bringen keine frische Liquidität in den Markt. Das Einzige, was neu entsteht, ist der Verkaufsdruck durch das Optionsspiel.
„Wenn du seit mehr als zehn Jahren Bitcoin besitzt und dagegen Call-Optionen verkaufst, fügst du nur neuen Verkaufsdruck hinzu. Du bist per Saldo ein Verkäufer“, so Park.
Bitcoin entkoppelt von Aktienmarkt
Dieses Mechanismus hilft zu erklären, warum sich Bitcoin anders verhält als Aktien. In der zweiten Hälfte des Jahres 2025 erreichten die US-Börsenindizes neue Rekorde, während Bitcoin hingegen auf rund 90.000 Dollar zurückfiel.
Viele Anleger rechnen damit, dass Bitcoin sich ähnlich wie Tech-Aktien bewegt, doch stattdessen scheint der Kurs vor allem durch die Vorgänge am Optionsmarkt bestimmt zu werden.
Die Erwartungen für die Zukunft gehen auseinander. Ein Teil des Marktes rechnet damit, dass Bitcoin neues Momentum bekommt, wenn die US-Notenbank mit Zinssenkungen fortfährt und mehr Geld ins Finanzsystem fließt.
Andere Analysten sind deutlich vorsichtiger. Sie schließen nicht aus, dass Bitcoin zunächst weiter Richtung 76.000 Dollar fällt und vermuten, dass die stärkste Phase des Bullenmarktes möglicherweise schon vorbei ist.