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Während Donald Trump in der vergangenen Nacht das Dekret zur Gründung der Strategic Bitcoin Reserve in den USA unterzeichnete, gerät die Finanzwelt zunehmend in Aufruhr. Es scheint eine tiefgreifende Veränderung auf der geopolitischen Bühne stattzufinden. Trump distanziert sich offenbar vom Westen und sucht eine engere Annäherung an China und Russland, während Europa hohe Summen in die Verteidigung investiert.
Gleichzeitig zeigt die US-Wirtschaft deutliche Schwächezeichen, was die Finanzmärkte unter Druck setzt. Angst und Unsicherheit dominieren die Märkte, und solange keine Lösungen in Sicht sind, wird es schwierig für den Bitcoin-Kurs, neue Allzeithochs zu erreichen.
Angst und Unsicherheit bestimmen die Finanzwelt
Europa, insbesondere Deutschland, galt jahrelang als Musterschüler in Sachen Haushaltsdisziplin. Doch nun scheint sich das Blatt zu wenden. Mit dem ReArm Europe-Programm sollen 800 Milliarden Euro für Verteidigungsinvestitionen bereitgestellt werden, während Deutschland ein Infrastrukturpaket über 500 Milliarden Euro angekündigt hat.
Aus Anlegersicht ist es besonders wichtig zu verstehen, dass geopolitische Umwälzungen Unsicherheit mit sich bringen – und genau das mögen die Finanzmärkte nicht.
Hinzu kommt, dass die US-Wirtschaft in den vergangenen Wochen zunehmend schwache Konjunkturdaten geliefert hat. Die Zahlen enttäuschten in mehreren Bereichen, doch Trump scheint sich daran nicht zu stören.
„Kurzfristig wird es wirtschaftliche Schmerzen geben, aber langfristig ist die Wirtschaft stark.“ Und weiter: „Ich schaue nicht einmal auf den Aktienmarkt.“
Gerade die letzte Aussage überrascht viele Anleger. Während seiner ersten Amtszeit hatte Trump die Börse als heiligen Gradmesser betrachtet. Nun ist das offensichtlich nicht mehr der Fall – und das zeigt sich auch am Nasdaq.
Nasdaq sendet Bärenmarkt-Signal
Angesichts der aktuellen Unsicherheiten und wirtschaftlichen Entwicklungen schloss der Nasdaq-Index gestern zum ersten Mal seit zwei Jahren unter seinem 200-Tage-Durchschnitt.
Das gilt grundsätzlich als ein Signal für das Ende eines Bullenmarkts. Allerdings gibt es momentan extrem viel Unruhe und widersprüchliche Signale. Ein schwaches erstes Quartal war zu erwarten, doch die geopolitischen Entwicklungen unter Trump wurden in vielen Prognosen noch nicht berücksichtigt. Dennoch gibt es gute Argumente für eine mögliche Fortsetzung der Hausse.
Die Märkte neigen dazu, auf Veränderungen übertrieben zu reagieren – das zeigte sich auch im vergangenen Jahr immer wieder. Anleger schwankten zwischen Rezessionsangst und Inflationssorgen, was zu starken Kursbewegungen führte.
Ist die Bullenmarkt-Rallye wirklich vorbei?
Trotz der Unsicherheit scheint die US-Notenbank weiterhin auf dem Weg zu einer erfolgreichen sanften Landung der Wirtschaft zu sein. Die Inflation nähert sich der angestrebten 2,0 %, ohne dass eine Rezession ausgelöst wird.
Gleichzeitig führen die wirtschaftliche Abschwächung und geopolitische Spannungen dazu, dass die Zinsen auf den Kapitalmärkten fallen. Die zunehmende Unsicherheit treibt Investoren in als „sicher“ geltende Staatsanleihen, was die Renditen drückt.
Sinkende Zinsen beleben wiederum die wirtschaftliche Aktivität. Daher ist es verfrüht, den Bullenmarkt für beendet zu erklären oder von einer bevorstehenden Rezession auszugehen. Die Situation bleibt dynamisch, und es gibt noch viele offene Fragen.