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Portfolios sind im Minus, soziale Medien brodeln vor Panik, und selbst Bitcoin(BTC) ist gefallen. Doch die Zahlen erzählen eine andere Geschichte.
Stimmung am Kryptomarkt im Keller
Viele Anleger sehen die Lage düster. Der Fear & Greed Index befindet sich in der Gefahrenzone, und der Oktober war der schlechteste Handelsmonat seit Jahren.
Das wirft Fragen auf: Ist dies der Beginn eines neuen Abschwungs oder nur eine normale Verschnaufpause nach Monaten des Anstiegs?
On-Chain-Daten zeigen, dass vor allem Privatanleger ihre Positionen abbauen. Der größte Abfluss aller Zeiten beim IBIT, dem Spot-Bitcoin-ETF von BlackRock, deutet darauf hin, dass viele Anleger Gewinne mitnehmen oder den Markt ganz verlassen.
Solche Kapitulationen sind typisch für eine Bodenbildungsphase, in der Panik dominiert und rationale Investoren auf ihre Chance warten.

Ist das das Ende des Bitcoin-Bullenmarkts – oder eine Chance?
Institutionelle Akteure scheinen den Ausverkauf eher als Kaufgelegenheit zu nutzen.
Laut dem Analysten Raoul Esseboom werden große Finanzinstitute zunehmend aktiv. BlackRock und Morgan Stanley empfehlen mittlerweile, Bitcoin in Anlageportfolios aufzunehmen – etwas, das vor fünf Jahren noch undenkbar war.

Gleichzeitig bestätigen On-Chain-Messungen, dass große Wallets (die sogenannten „Whales“) im Oktober und November mehr Bitcoin gekauft haben als in jedem anderen Monat dieses Jahres. Innerhalb von 30 Tagen wurden über 375.000 BTC an Adressen übertragen, die selten verkaufen.
Dieser Kontrast ist bemerkenswert: Während Kleinanleger aussteigen, bauen Langfristinvestoren ihre Positionen aus. Es scheint, als folge der Einzelhandel dem Lärm, während professionelle Akteure sich auf die nächste Phase vorbereiten.
Was bedeutet dieser Wandel für die kommenden Monate?
Die Analysten Raoul Esseboom und Khiem Nguyen sagen, dass die Liquidität am Markt derzeit versiegt. Es kommt wenig neues Geld von außen, wodurch Schwankungen heftiger wirken, als sie tatsächlich sind.
Gleichzeitig wächst die strukturelle Adoption. Neue Gesetzgebung, zunehmendes institutionelles Engagement und ein stabileres Fundament für Bitcoin.
Die Daten deuten also auf einen Wandel hin – von kurzfristiger Angst zu langfristigem Vertrauen. Privatanleger verkaufen, Whales kaufen, und die Adoption schreitet voran.
Angst scheint momentan das vorherrschende Gefühl zu sein, doch unter der Oberfläche häufen sich die Signale für eine Erholung.