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Julio Moreno, Leiter der Forschungsabteilung bei CryptoQuant, erklärt, dass die jüngste Korrektur des Bitcoin-Kurses vor allem durch eine rückläufige Nachfrage verursacht wurde.
CryptoQuant, ein Anbieter für On-Chain-Daten und Analysen, beobachtet, dass das Wachstum der Gesamtnachfrage nachlässt.
Gemeint ist damit der Kapitalzufluss in börsengehandelte Fonds (ETFs) sowie Käufe durch Unternehmen wie Strategy – ein Unternehmen, das regelmäßig durch Bitcoinkäufe in den Krypto-Nachrichten erscheint.
Der Analyst schrieb auf X, dass ohne anhaltende Nachfrage der Kurs nicht weiter steigen könne.
Bitcoin-Kurs und börsengehandelte Fonds
ETFs kaufen nicht immer direkt Bitcoin am Markt. Stattdessen nutzen Händler häufig Arbitrage-Strategien. Dabei wird von Preisunterschieden zwischen dem ETF und dem tatsächlichen Bitcoin-Kurs profitiert.
Wenn viel Geld in einen ETF fließt, müssen Arbitrageure Bitcoin nachkaufen, um diese Differenz auszugleichen.
Sobald der Kapitalzufluss in solche Fonds abnimmt, geschieht dieser Ausgleich seltener. Es werden also auch weniger zusätzliche Bitcoins gekauft. Dadurch sinkt der Kaufdruck am Markt, auch wenn es nicht so aussieht, als würde der Fonds aktiv handeln.
Dies erklärt mit, warum der Bitcoin-Kurs aktuell Schwierigkeiten hat, sich deutlich über einen Widerstand hinaus zu bewegen.
Die On-Chain-Kennzahl „apparent demand“ – ein Indikator für Nachfrage – prognostiziert laut Analyst mit einer Genauigkeit von 78 Prozent Kurskorrekturen. Sie verläuft parallel zu den ETF-Zuflüssen und Unternehmenskäufen.
Wenn dieses Wachstum nachlässt, steigt die Wahrscheinlichkeit einer Pause oder eines Rückgangs. Genau das sei nun zu beobachten, so Moreno.
It’s the demand, stupid.
Bitcoin overall demand growth slowdown, including purchases from ETFs and Strategy, are behind the current price pause/correction.It’s remarcable how a simple on-chain metric as apparent demand reflects ETF and company’s purchases. pic.twitter.com/MkMDVKbZFb
— Julio Moreno (@jjcmoreno) August 19, 2025
On-Chain-Signal und Unternehmen
CryptoQuant zeigt dies in der Grafik „Bitcoin: Demand Growth (30 Tage, Anzahl Bitcoin)“. Dort werden ETF-Zuflüsse in Rosa und strategiegetriebene Unternehmenskäufe in Grau dargestellt. In Phasen hoher Zuflüsse und aktiver Käufe war die Nachfrage stärker.
In der aktuellen Messung gingen beide Ströme zurück. Moreno sieht darin eine Erklärung für die aktuelle Kursphase, in der Bitcoin nicht nachhaltig über den Widerstand ausbricht.
Moreno betont, wie auffällig es ist, dass eine einzige On-Chain-Kennzahl die Käufe von ETFs und Unternehmen so genau widerspiegelt.
Zwar spielen Kleinanleger weiterhin eine Rolle, doch institutionelle Ströme haben einen größeren Einfluss auf Preis und Stimmung. Ohne neues Nachfragewachstum bleibt ein klarer Ausbruch nach oben laut dem Analysten schwierig.