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Stell dir vor, du wachst morgens auf – und deine gesamte Krypto-Investition ist verschwunden. Genau das ist in der vergangenen Nacht 213.729 Tradern passiert.
Der plötzliche Kursrückgang von Bitcoin (BTC) unter die Marke von 116.000 US-Dollar hat die Märkte erschüttert – und vor allem Anleger mit gehebelten Long-Positionen hart getroffen.
Über 500 Millionen Dollar auf dem Kryptomarkt liquidiert
In der Nacht von Donnerstag auf Freitag kam es zu einem massiven Preisrutsch. Laut Daten von CoinGlass wurden dabei Long-Positionen im Wert von über 500 Millionen Dollar zwangsliquidiert. Davon entfielen rund 140 Mio. USD auf Bitcoin – der Rest verteilte sich auf Altcoins wie Ethereum (ETH) und XRP.
Was ist passiert?
Viele Händler setzen auf steigende Kurse, indem sie Geld leihen (Leverage), um größere Positionen zu handeln. Wenn der Markt jedoch plötzlich fällt, wird ihre Position automatisch geschlossen – das nennt man Liquidation. Dieser Mechanismus kann wie ein Dominoeffekt wirken und die Kurse weiter unter Druck setzen.
Ein solcher Vorgang wird auch als Long Squeeze bezeichnet: Wenn zu viele Longs aufgelöst werden, beschleunigt sich der Preisverfall.
„Leverage Flush“ – ein kalkulierter Absturz?
Für erfahrene Trader wie Ash Crypto war der Absturz keine Überraschung. Er bezeichnet die Bewegung als klassischen Leverage Flush – also eine gezielte Bereinigung von überhitzten Hebelpositionen.
Laut Ash hatten viele Trader zuletzt auf Altcoins spekuliert, nachdem Ethereum stark gestiegen war. Market Maker nutzten diesen Hype aus und begannen, auf strategischen Niveaus zu verkaufen. Die Folge: Die Kurse fielen abrupt – und lösten massenhaft Liquidationen aus.
Sentiment bleibt überraschend stabil
Trotz der schmerzhaften Korrektur zeigt die Crypto Fear & Greed Index aktuell einen Wert von 70 – was auf anhaltende Gier unter den Anlegern hindeutet.

Zur Erinnerung:
- 0 = extreme Angst
- 100 = extreme Gier
Ein hoher Wert wie 70 kann ein Warnsignal für eine überhitzte Marktstimmung sein. Die jetzige Korrektur könnte also genau daraus resultieren.
Über 213.000 Trader mussten in nur wenigen Stunden teils schmerzhafte Verluste hinnehmen – eine Folge übermäßiger Hebel und spekulativer Gier.
Trotzdem bleibt das Grundsentiment am Markt bislang positiv. Ob das berechtigt ist, wird sich in den kommenden Tagen zeigen.