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Die erwartete Zinssenkung der US-Notenbank brachte für Bitcoin und Co. nicht den erhofften Auftrieb – im Gegenteil: Nach der Pressekonferenz von Fed-Chef Jerome Powell stürzten die Kurse ab, und der Kryptomarkt verlor binnen Stunden hunderte Millionen Euro.
Besonders hart traf es Trader, die auf steigende Kurse gesetzt hatten.
688 Millionen Euro an Positionen ausgelöscht
Am Mittwoch senkte die Federal Reserve den Leitzins um 0,25 Prozentpunkte. Viele Anleger hofften, dass dies den Beginn einer lockeren Geldpolitik markieren würde. Doch Powell bremste die Euphorie. In seiner Pressekonferenz sagte er, dass eine weitere Zinssenkung im Dezember „alles andere als sicher“ sei.
Die Reaktion folgte prompt: Bitcoin (BTC) fiel auf rund 108.000 Dollar, erholte sich zwar kurzzeitig auf über 110.000 Dollar, aber der Schaden war angerichtet. Laut Daten von CoinGlass wurden innerhalb von 24 Stunden mehr als 165.000 Trader liquidiert – also aus ihren gehebelten Positionen zwangsausgestiegen.
Allein eine einzelne Bitcoin-Long-Position auf Bybit in Höhe von 9,5 Millionen Euro wurde aufgelöst – die größte Einzel-Liquidation des Tages.
Insgesamt wurden auf Plattformen wie Bybit, Hyperliquid und Binance über 560 Millionen Euro an Long-Positionen liquidiert. Damit zählt der Tag zu einem der teuersten Krypto-Korrekturen der letzten Monate.
Reaktion der Analysten: „Klassisches Sell-the-News-Szenario“
Nick Ruck von LVRG Research sprach von einem typischen „Sell-the-News“-Moment: Die Zinssenkung war bereits eingepreist, doch Powells zurückhaltende Aussagen führten zu Gewinnmitnahmen und Unsicherheit.
Ein kleiner Hoffnungsschimmer: Die Fed will ab Dezember das sogenannte Quantitative Tightening beenden, also ihre Bilanz nicht weiter verkleinern. Das könnte mehr Liquidität in den Markt bringen – ein positiver Faktor für risikoreiche Anlagen wie Kryptowährungen.
Jeff Mei, COO der Börse BTSE, betonte hingegen die anhaltende Vorsicht im Markt. Solange die US-Inflation bei rund 3 % stagniert und die Fed nur begrenzten Spielraum hat, sei mit weiteren Zinssenkungen kaum zu rechnen.
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