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Die meisten erinnern sich sicher noch an den Start von Worldcoin: Ein einfacher Iris-Scan brachte Nutzerinnen und Nutzern damals Kryptowährungen im Wert von rund 25 € ein – zu Spitzenzeiten sogar etwa 250 €.
Nun sorgt ein neues Krypto-Projekt mit einem ähnlichen Konzept für Aufsehen: Humanity Protocol.
Humanity Protocol: Krypto gegen einen Handflächenscan
Humanity Protocol will über biometrische Daten verifizieren, ob du ein Mensch bist – diesmal nicht über deine Iris, sondern per Handflächenscan. Als Gegenleistung erhältst du Kryptowährungen, aktuell im Wert von etwa 20 €.
Das Projekt basiert auf dem Konzept des Proof of Humanity (PoH). Mithilfe von Blockchain-Technologie und biometrischer Verifizierung sollst du vollständige Kontrolle über deine digitale Identität behalten – lokal verarbeitet, ohne Rohdaten-Speicherung, so die Entwickler.
Der Scan erstellt eine nicht rückverfolgbare Blaupause, die zur Verifikation dient, ohne deine Identität offenzulegen – dank Zero Knowledge Proofs. Du erhältst eine tragbare digitale Identität, mit der du Zugang zu Events, Plattformen, Rabatten und mehr bekommst.
Vielversprechende Ziele – aber was steckt wirklich dahinter?
Laut Google ist Humanity Protocol ein dezentrales Identitätssystem für die Web3-Welt. Es soll Fake-Accounts, Deepfakes und digitale Manipulation bekämpfen – etwa bei Wahlen, Social Media oder digitalen Eigentumsnachweisen. Auch Zugangssysteme für physische Räume (z. B. Gebäude) wären denkbar.
Kritik: Influencer kassieren, Nutzer zahlen mit Daten
Doch in den sozialen Medien hagelt es Kritik. Der Nutzer StarPlatinum schreibt auf X:
You scanned your hand.
They took your data.Then gave their token $H to influencers.
What really happened with Humanity Protocol🧵
(1/8) pic.twitter.com/cdLrbEJBxr
— StarPlatinum (@StarPlatinumSOL) June 25, 2025
Er beschreibt die Nutzererfahrung als aufwändig und enttäuschend: Während normale Nutzer für 20 € ihre biometrischen Daten preisgeben, erhielten Influencer ein Vielfaches an $H-Token – ganz ohne Aufwand.
Einige Nutzer mit Millionen an Referrals verdienten extrem hohe Mengen. Laut weiteren Posts erhalten „wertvollere“ Personen – z. B. mit wichtigem Job oder großer Reichweite – mehr Token.
Die sogenannte „Fairdrop“ sei also alles andere als fair.
Der Token $H: Kurssturz nach dem Listing
Der $H-Token startete mit einem Kurs von 16 US-Cent, fiel aber direkt nach Handelsbeginn auf 2 Cent – ein typischer Effekt bei Airdrops. Großhalter, oft Influencer mit vielen Referrals, dumpen ihre Token sofort.
Einige Coins – wie Worldcoin – erholen sich später wieder. Die meisten jedoch verschwinden nach dem Dump weitgehend von der Bildfläche, auch wenn sie auf großen Börsen wie Binance oder OKX gelistet sind.