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Krypto-Skandal setzt Argentiniens Präsidenten unter großen juristischen Druck

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Crypto-Skandal setzt Argentiniens Präsidenten unter großen juristischen Druck

Foto: OSCAR GONZALEZ FUENTES/Shutterstock

Der argentinische Präsident Javier Milei steht unter Beschuss, nachdem er am Wochenende eine mutmaßliche Pump-and-Dump-Kryptowährung beworben hat. Viele Investoren sahen ihr investiertes Vermögen innerhalb kurzer Zeit verschwinden und fordern nun, dass Milei zur Rechenschaft gezogen wird. Inzwischen haben Anwälte in Argentinien Betrugsanzeigen eingereicht, und es wird an einer Sammelklage gegen den Präsidenten gearbeitet.

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Milei wegen LIBRA-Kryptowährung verklagt

Die Krypto-Welt kennt so einige absurde Geschichten, aber dass ein amtierender Präsident eine fragwürdige Memecoin bewirbt, setzt dem Ganzen die Krone auf. Nun drohen ihm Konsequenzen von allen Seiten.

Milei, der im Dezember 2023 offiziell als Präsident Argentiniens vereidigt wurde, teilte am Freitagabend einen aufsehenerregenden Beitrag auf seinem X-Account, in dem er das Kryptoprojekt LIBRA bewarb. Innerhalb kürzester Zeit stieg die Marktkapitalisierung der Währung auf unglaubliche 4,5 Milliarden US-Dollar und zählte damit zu den größeren Kryptowährungen der Branche.

Doch nur wenige Stunden später löschte der Präsident seinen Beitrag und distanzierte sich von dem Projekt, nachdem er angeblich über dessen wahre Natur informiert worden war. Es stellte sich heraus, dass der Großteil der Tokens im Besitz einer einzigen Entität war. Wenige Stunden später war die Währung praktisch wertlos, und viele Investoren blieben auf massiven Verlusten sitzen.

Dies führte zu heftiger Kritik und Kontroversen, sowohl innerhalb als auch außerhalb der Krypto-Community. Gestern wurde es ernst, als die Anwälte Marcos Zelaya und Jonatan Baldiviezo gemeinsam mit Ingenieurin Maria Eva Koutsovitis und dem Ökonomen Claudio Lozano eine Klage einreichten.

Die Anklage behauptet, dass das Team hinter der LIBRA-Kryptowährung – ein Krypto-Investmentunternehmen namens Kelsier Ventures und dessen CEO Hayden Davis – sich einer „unbestimmten Anzahl von Betrugsfällen“ schuldig gemacht habe, mit direkter Beteiligung von Präsident Milei.

„Innerhalb dieser illegalen Zusammenarbeit wurde das Verbrechen des Betrugs begangen, wobei die Handlungen des Präsidenten von entscheidender Bedeutung waren“, erklärte der Anwalt und Kläger Jonatan Baldiviezo gegenüber der Nachrichtenagentur Associated Press.

Auch der Anwalt Agustín Rombolá hat eine separate Klage gegen Milei eingereicht, in der er ihm die Werbung für die LIBRA-Kryptowährung und mögliche „Betrugsdelikte, Verhandlungen, die mit einem öffentlichen Amt unvereinbar sind, Preismanipulation und Finanzverbrechen“ vorwirft. Zudem gab er an, dass seine Kanzlei eine Sammelklage für die Geschädigten des massiven Krypto-Crash vorbereitet.

Krypto-Reputation durch Skandale beschädigt

Mileis Vorgehen hat die Krypto-Welt aufgerüttelt und erinnert an die überraschende Einführung der Memecoin, die Donald Trump kurz vor seiner Amtseinführung als Präsident der Vereinigten Staaten herausbrachte.

Die OFFICIAL TRUMP (TRUMP)-Memecoin schoss nach ihrer Veröffentlichung auf eine Marktwert von unglaublichen 15 Milliarden US-Dollar, von denen inzwischen weniger als 3,5 Milliarden übrig sind.

Solche Aktionen werfen einen dunklen Schatten über die Krypto-Branche und könnten den Ruf des Sektors noch lange schädigen.

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Über den Autor:
Jan-Eric Stehr

Jan-Eric Stehr ist seit August 2023 Chief Editor bei Crypto Insiders. Davor übersetzte und lokalisierte er die Website ins Deutsche. Mit seinem Ingenieursabschluss (B.Sc.) in Prozessmanagement/Maschinenbau und beruflicher Erfahrung im Consulting, unterstützt er Unternehmen beim Einstieg in den deutschen Markt. Seine Leidenschaft für Kryptowährungen fand er 2020, als er in sie investierte, und durch seine freiberufliche Tätigkeit vertiefte er sich weiter in dieses Thema.

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