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Am Freitag, den 10. Oktober, hat es den Kryptomarkt mit voller Wucht getroffen – und ich war selbst mittendrin. Innerhalb weniger Stunden löste ein massiver Dominoeffekt einen der brutalsten Crashes in der Geschichte digitaler Vermögenswerte aus.
Selbst Schwergewichte wie Bitcoin (BTC), Ethereum (ETH) und XRP konnten sich nicht retten. Und ich will ganz ehrlich mit euch sein: Ich war geschockt.
Natürlich wussten wir alle, dass der Markt überhitzt war. Ich habe sogar noch ein Video dazu gemacht, in dem ich auf die extremen Finanzierungsraten hingewiesen habe. Aber das Ausmaß dieses Einbruchs – das hat mich und viele erfahrene Marktteilnehmer schlichtweg überrollt.
Eine Milliarde Dollar in Minuten – und keiner hat es kommen sehen
Fast eine Billion Dollar an Marktkapitalisierung war innerhalb von Stunden verschwunden. Über 16 Milliarden Dollar an Long-Positionen wurden liquidiert – ein Verhältnis von 7:1 gegenüber Shorts. Das war der größte Liquidations-Crash der Kryptogeschichte, vielleicht vergleichbar nur mit FTX oder Terra Luna.
Ich habe die Charts analysiert – und was sich da zeigt, ist mehr als nur ein technischer Rücksetzer. Bitcoin konnte eine entscheidende Makro-Trendlinie, die seit 2017 Bestand hat, erneut nicht durchbrechen. Zum dritten Mal scheitert BTC an dieser Linie. Zufall? Ich glaube nicht.
War es nur Trumps Tweet? Oder steckt mehr dahinter?
Die offizielle Erklärung, die sofort durch Social Media geisterte: Trumps Ankündigung von 100 % Zöllen auf China. Angeblich war das die Initialzündung. Doch wenn man genauer hinschaut, erkennt man schnell: Das war nicht die ganze Geschichte.
Trump hatte auf ein chinesisches Dokument zu Exportkontrollen bei Seltenen Erden reagiert – offenbar ein Missverständnis, das zu einem geopolitischen Schock mutierte. Und doch: Das allein erklärt nicht, warum manche Coins 70–80 % verloren, warum sich der Crash so systematisch anfühlte.
Die unsichtbaren Hebel im System
Was sich in den Stunden des Crashes abspielte, war kein Zufall. Der Markt war hochgradig überhebelt, viele Sicherheiten (Collateral) bestanden aus Altcoins wie XRP oder Stablecoins – ein fragiles System, das bei der kleinsten Erschütterung kippen konnte. Und genau das passierte.
Besonders Binance steht jetzt im Fokus: Eine technische Schwachstelle in der Preisermittlung (Oracle-Umstellung) wurde exakt zu diesem Zeitpunkt ausgenutzt. Ein Angreifer eröffnete massive Short-Positionen im Wert von über 1,1 Milliarden Dollar, und als die Liquidationen einsetzten, machte er über 190 Millionen Dollar Gewinn.
Der perfekte Angriff: Freitagabend, geringe Liquidität, Asien schläft, Europa offline, US-Börsen zu – der Markt war verwundbar wie nie. Der Trump-Tweet diente nur als Deckmantel.
Und jetzt? Aufarbeitung und erste Lehren
Binance hat die Schwachstelle mittlerweile eingeräumt und Entschädigungsprogramme angekündigt. Auch wenn es kein „klassischer Depeg“ bei Stablecoins wie USDe gab, wurde deutlich: Die Infrastruktur ist angreifbar – besonders in einem Markt ohne zentrale Schutzmechanismen.
In der Kryptoindustrie gibt es keine Notbremsen wie an der Nasdaq, keine Liquiditätspuffer wie bei Zentralbanken. Wenn ein solcher Angriff erfolgt, reagiert der Markt blitzartig und blind.
Was wir daraus lernen müssen?
- Versteckte Hebel sind gefährlich.
- Sicherheiten müssen stabiler sein.
- Oracles müssen verlässlicher integriert werden.
- Und: Einfaches Risikomanagement schlägt hochspekulative Wetten.
Back to Basics: Buy & Hold statt 20-facher Hebel
Viele wurden hart getroffen – mitunter, weil sie zu stark gehebelt waren. Ich möchte euch ermutigen, aus solchen Situationen zu lernen. Am Ende sind es oft die langweiligen Strategien, die am besten durch so einen Sturm kommen: regelmäßiges Investieren (DCA), ruhiges Halten, gute Diversifikation.
Ich weiß, das bringt keine spektakulären 100x-Gewinne über Nacht. Aber es bringt euch durch Nächte wie diese.
Wie geht es weiter?
Der Markt hat sich inzwischen etwas stabilisiert. Bitcoin hält sich knapp über der 107.000-Dollar-Marke – ein Bereich, der technisch als kritische Unterstützung gilt. Ethereum zeigt sich stärker als viele Altcoins. Einige Institutionen wie MARA Holdings haben den Dip zum Nachkaufen genutzt.
Ich persönlich denke, wir befinden uns in der Endphase dieses Bullenzyklus. Die große Frage: Kommt noch ein höheres Hoch – oder war das der letzte große Ausbruch vor dem Bärenmarkt?
Wenn du wissen willst, was wirklich hinter den Krypto-Bewegungen steckt, dann schau unbedingt auf meinem YouTube-Kanal vorbei – dort bekommst du echte Einblicke statt leerer Schlagzeilen.