Stephanie Morgenroth Stephanie Morgenroth
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AfD-Antrag zu Bitcoin: Gut gedacht, zu kurz gedacht

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Foto: MissCrypto / YouTube

Ich habe mir den neuen AfD-Antrag zum Thema Bitcoin(BTC) im Bundestag genau angeschaut – eingereicht am 17. Oktober unter dem Titel „Strategisches Potenzial von Bitcoin erkennen“.

Die Grundidee: Deutschland als Krypto-Standort stärken, Bitcoin rechtlich absichern und steuerliche Klarheit schaffen. Klingt erstmal gut, aber meiner Meinung nach greift der Antrag zu kurz.

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Steuerfreiheit nach 12 Monaten – sinnvoller Schritt für Hodler

Ein zentraler Punkt des Antrags betrifft die steuerliche Behandlung von Bitcoin. Geplant ist, die Steuerfreiheit nach 12 Monaten Haltefrist gesetzlich zu verankern.

Das würde vielen Privatanlegern Sicherheit geben, denn aktuell basiert das auf der Auslegung von § 23 EStG und ist nicht fest geregelt.

Auch beim Betrieb von privaten Mining- oder Lightning-Nodes soll Klarheit geschaffen werden: Diese sollen nicht mehr automatisch als gewerblich gelten.

Damit würde ein weiterer Graubereich verschwinden. Diese Punkte begrüße ich ausdrücklich – sie bringen Rechtssicherheit und stärken das Vertrauen.

Bitcoin ≠ Krypto: Wo der Antrag zu einseitig wird

Was mir jedoch deutlich fehlt, ist der Blick über Bitcoin hinaus. Der Antrag trennt Bitcoin von allen anderen Kryptowährungen und stellt es als einzig legitimes digitales Asset dar.

Altcoins, Utility-Token, DeFi-Projekte oder NFT-Anwendungen werden komplett ausgeklammert. Aber genau dort findet aktuell ein Großteil der technologischen Innovation statt.

Wenn ein Unternehmen in Deutschland ein Altcoin-Projekt, Tokenisierung oder ein DeFi-Protokoll starten möchte, bleibt es weiterhin im regulatorischen Niemandsland.

Hier fehlt ein ganzheitlicher Ansatz für die gesamte Branche.

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Innovation braucht mehr als steuerliche Vorteile

Der Antrag ist im Kern ein Positionspapier – steuerlich attraktiv für Hodler, aber kein Innovationsmotor. Was fehlt, sind konkrete Ideen für Entwickler, Fintechs und Start-ups:

  • Einheitliche Regeln für Staking, Lending, Airdrops und Tokenisierung
  • Klare Rahmenbedingungen für Verluste und steuerliche Verrechnung
  • Testumgebungen für junge Projekte, bevor man direkt Lizenzen beantragen muss
  • Förderprogramme für Blockchain-Innovationen, ähnlich wie in der Automobil- oder Energiebranche

Energieintegration: Gute Idee, aber nicht realistisch

Auch das Thema Bitcoin-Mining mit überschüssigem Strom wird angesprochen – inspiriert von Texas. Die Idee: Mining nutzen, um ungenutzte erneuerbare Energie wirtschaftlich umzuwandeln.

Klingt gut, aber in Deutschland aktuell schwer umsetzbar. Unser Stromnetz ist viel starrer, die Tarife weniger flexibel – und vor allem ist Strom hier schlichtweg zu teuer.

Gute Ansätze, aber kein echtes Krypto-Gesetz

Unterm Strich sehe ich im AfD-Antrag einen Versuch, sich zum Thema Bitcoin zu positionieren – vor dem Hintergrund der anstehenden Europawahl und der Umsetzung der MiCA-Verordnung.

Doch wer echte Innovation will, muss weiter denken: nicht nur Bitcoin, sondern die ganze Kryptobranche einbeziehen.

Wir brauchen ein Pro-Innovationsprogramm, das auch DeFi, Tokenisierung, KI, Energie und Start-up-Förderung integriert. Nur dann kann Deutschland als ernstzunehmender Krypto-Standort mithalten.

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Über den Autor:
Stephanie Morgenroth

Dr. Stephanie Morgenroth ist seit Juli 2024 Autorin bei Crypto Insiders. Ursprünglich absolvierte sie ein Medizinstudium und promovierte in diesem Fachbereich. Während ihrer Tätigkeit als Therapeutin entdeckte sie ihre Leidenschaft für das Vermitteln von Wissen. 2020 stieß sie auf Kryptowährungen und Blockchain-Technologie und gründete 2021 den YouTube-Kanal „MissCrypto“, um ihr Wissen zu teilen. Ihre Expertise liegt in den Bereichen Kryptowährungen, Blockchain, Finanzen und Web3. Stephanie ist regelmäßige Sprecherin auf Konferenzen und eine gefragte Ansprechpartnerin für deutsche Medien.

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