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Polymarket, eine bekannte Plattform für Wetten, steht massiv unter Beschuss in den sozialen Medien. Dieses Mal geht es nicht um Lizenzen oder politische Diskussionen, sondern um einen rassistischen Post, der über einen offiziellen Account geteilt wurde. Die Nachricht sorgte sofort für Empörung auf X, wo Nutzer das Unternehmen diskriminierenden Verhaltens beschuldigten.
Heftige Reaktionen nach Verwendung eines rassistischen Wortes
Der Post, der inzwischen wieder gelöscht wurde, richtete sich gegen sogenannte Polybaddies. Dieses Programm gibt weiblichen Krypto-Accounts ein Badge für zusätzliche Sichtbarkeit. Es ist vor allem als Marketing gedacht, aber auch kontrovers, weil es Frauen hauptsächlich als „attraktive Aufmerksamkeitsmagneten“ einsetzt.
Die Nachricht kam vom Polymarket Traders Account. Dort stand eine Nachricht, in der gedroht wurde, die Badges von Accounts aus Indien, der Türkei und Nigeria zu entziehen. Laut dem Account gaben sich diese Nutzer als „E-Girls“ aus.
„E-Girls“ ist ein Online-Begriff für Mädchen, die online aktiv sind und eine erkennbare Ausstrahlung haben. Oft sind sie von Gaming- und Anime-Kultur inspiriert. Meist geht es um eine sorgfältig aufgebaute Online-Persona, die attraktiv oder interessant wirken soll.
In dem Post von Polymarket wurde das Wort „jeet“ verwendet. Dies ist ein Begriff, den viele Menschen als rassistisch ansehen. Top-Trader und Unternehmer, wie Danish Nagda, reagierten heftig und nannten die Kommunikation unprofessionell.
If I were:
– Indian
– Turkish
– NigerianI’d never open PolyMarket again after last night’s tweet.
Imagine someone insulting 3 of the largest growing crypto demographics in an attempt to be funny.
What’s worse – backpedaling and deleting after doing so.
Use @Kalshi. pic.twitter.com/J99vKTSMzJ
— katexbt.hl (@katexbt) November 25, 2025
Auch Nutzer „katexbt.hl“ mischte sich in die Diskussion ein. Laut ihnen sollte kein indischer, türkischer oder nigerianischer Account Polymarket mehr öffnen, wenn das Unternehmen sich nicht entschuldigt.
Polymarket bereits früher in der Kritik
Auch in Deutschland geriet Polymarket aktuell in die Kritik. Prominenter Alexander Klöpping erzählte in einem Podcast, dass er achttausend Euro verdient hatte, indem er über Polymarket auf die Wahlen wettete.
Kritiker sind empört und fragen, warum keine Maßnahmen gegen die Plattform ergriffen werden. Polymarket ist im Prinzip einfach illegal in Deutschland: Es hat keine Lizenz von der zuständigen Glücksspielbehörde.
Kritiker warnen, dass solche Plattformen Glücksspiel normalisieren. Befürworter finden, dass Erwachsene selbst entscheiden dürfen, wo sie ihr Geld einsetzen, und dass Vorhersagemärkte nützliche Informationen liefern.
Der neue Skandal zeigt, dass Polymarket nicht nur juristische Probleme hat, sondern auch mit professionellem Verhalten kämpft. Die kommende Zeit wird zeigen, ob sich die Plattform erholen kann, sich entschuldigt und das Vertrauen ihrer Nutzer zurückgewinnen kann.