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Coinbase hat angekündigt, eine Art „Krypto-Super-App“ zu entwickeln. Mit dieser App sollen Nutzer Kreditkarten einsetzen, Zahlungen auf verschiedene Arten tätigen und Belohnungen in Bitcoin (BTC) erhalten können. Ziel ist es, nicht nur mit traditionellen Banken zu konkurrieren, sondern diese langfristig sogar zu ersetzen.
Traditionelle Banken ersetzen
Der CEO von Coinbase, Brian Armstrong, stellte die ambitionierten Pläne seines Unternehmens in einem Interview mit Fox Business auf YouTube vor. Er erklärte, Coinbase wolle eine Super-App aufbauen, die sämtliche Finanzdienstleistungen vereint – ergänzt durch die eigene Krypto-Infrastruktur.
We’re building a better set of financial services, so Coinbase can be your primary financial account. https://t.co/ciofIOIuKs
— Brian Armstrong (@brian_armstrong) September 19, 2025
Armstrong übte dabei scharfe Kritik am traditionellen Bankensystem, das er als veraltet und ineffizient bezeichnete. Besonders die hohen Transaktionsgebühren sorgen bei ihm für Unverständnis:
„Warum zahlen wir 2 bis 3 Prozent, wenn wir unsere Kreditkarte benutzen? Am Ende sind es doch nur ein paar Bits an Daten, die über das Internet übertragen werden. Das sollte kostenlos oder nahezu kostenlos sein.“
Wie soll die Super-App funktionieren?
Langfristig möchte Coinbase mit der App bessere Dienstleistungen auf breiter Front anbieten. Geplant sind unter anderem Bitcoin-Belohnungen von 4 %. Armstrong betonte, das Ziel sei es, eine echte Alternative zum klassischen Bankwesen zu schaffen.
Er zeigte sich zudem optimistisch über jüngste regulatorische Entwicklungen wie die GENIUS Act sowie Fortschritte im US-Senat bei der Marktstruktur-Gesetzgebung. Dazu sagte er:
„Der Güterzug hat den Bahnhof verlassen.“
Zur Zusammenarbeit mit Banken äußerte er sich hingegen kritisch. Institute wie JPMorgan und PNC würden „Spielchen spielen“, während Coinbase eine faire Kooperation anstrebe.
Aktueller Stand bei Coinbase
Bereits jetzt hat Coinbase das dezentrale Kreditprotokoll Morpho in seine App integriert. Dadurch können Nutzer USDC direkt verleihen – ohne Zwischenhändler – und profitieren von deutlich höheren Renditen, aktuell bis zu 10,8 % pro Jahr.
Inmitten von Debatten über zinsbringende Stablecoins, die durch die GENIUS Act verboten wurden, betonte Coinbase, Stablecoins stellten keine Bedrohung für die Kreditvergabe dar. Vielmehr seien sie eine zeitgemäße Alternative zu den veralteten Gewinnmodellen der Banken.