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Der XRP-Kurs steht laut einem britischen Krypto-Analysten möglicherweise kurz vor einer scharfen Korrektur. Bevor die Kryptowährung auf 10 US-Dollar steigen könne, müsse zunächst eine starke „Flush“-Bewegung erfolgen. Erst wenn die verbleibende Liquidität unterhalb des aktuellen Preisniveaus absorbiert sei, sei der Weg für eine nachhaltige Aufwärtsbewegung frei.
Ungenutzte Liquidität bei XRP unter dem Spotpreis
Laut „Crypto Insight UK“ befindet sich die größte Konzentration ungenutzter Liquidität – also Bereiche mit potenziellen Stop-Loss-Orders – unter dem derzeitigen Marktpreis von XRP. Zwar habe XRP laut seiner Analyse bereits eine wichtige Unterstützungszone erreicht, jedoch sei der „echte“ Boden noch nicht getestet worden.
Er nennt Preisbereiche um 2,01 und 1,95 US-Dollar als ideale Einstiegszonen. Erst wenn kapitulierende Long-Positionen diese Bereiche durchbrochen haben, rechnet er mit einer starken Aufwärtsdynamik. Im Vergleich zu Märkten wie Silber oder Uran bleibe der Kryptomarkt seiner Einschätzung nach noch zurück.
„Krypto braucht einfach noch eine zusätzliche Welle der Bereinigung“, fasst er seine Sicht zusammen.
Auch geopolitische Unsicherheiten wie die jüngsten Spannungen zwischen Elon Musk und Donald Trump würden laut ihm eine Rolle in der bevorstehenden Marktbereinigung spielen. „Wenn der Preis dahin kommt, wo ich ihn haben will – umso besser“, so der Analyst nüchtern.
Kommt die Altseason – mit XRP als Auslöser?
Auch bei anderen Kryptowährungen sieht er ähnliche Muster. Ethereum (ETH) verzeichne starkes Open Interest bei Futures, was auf institutionelles Interesse hinweise – aber auch auf das Risiko einer Short-Squeeze. Ein Ausbruch über die 2.800 $-Marke könnte Ethereum schnell Richtung 4.500 $ katapultieren.
Bitcoin (BTC) sieht er bereits in einer entscheidenden Zone rund um 100.000 $. Für ihn ist jedoch weniger der Kurs entscheidend, sondern die Marktdominanz. Ein Anstieg dieser Dominanz auf 65,5 % könnte den Startschuss für eine umfassende Altcoin-Rallye geben – die er selbst als „crazy season“ bezeichnet.
Im Zentrum dieser Bewegung sieht er XRP. Heatmaps zeigten, dass sich unter dem Tiefpunkt vom Mai noch zahlreiche Stop-Loss-Orders befänden. Viele Anleger seien dort long eingestiegen, in der Annahme, der Tiefpunkt sei bereits erreicht.
Solange diese Zone nicht „abgeholt“ werde, halte er es zu 80 % für wahrscheinlich, dass XRP zunächst weiter fallen müsse – trotz der Tatsache, dass sein eigenes Portfolio fast vollständig aus Spot-XRP besteht.
Langfristiger Optimismus für XRP
Trotz kurzfristiger Skepsis bleibt der Analyst auf lange Sicht optimistisch. Eine sogenannte bullishe Divergenz im RSI (Relative Strength Index) deute darauf hin, dass eine starke Aufwärtsbewegung bevorstehen könnte. Sollte diese technische Konstellation greifen, sieht er XRP nicht nur bei 3,80 $ – dem Hoch aus 2021 – sondern sogar bei 10 $.
„Lass ihn einfach laufen“, schließt er zuversichtlich.