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The Motley Fool warnt davor, dass der XRP-Kurs in den nächsten fünf Jahren um bis zu 90 Prozent oder mehr fallen könnte. Lesen Sie nachfolgend, warum das so ist und wie dieses Szenario eintreten könnte.
Der Aufstieg des XRP-Kurses
Der Kurs der hauseigenen Kryptowährung von Ripple, XRP, erreichte im August einen Preis von 3,65 US-Dollar – ein neues Hoch. Dieses Wachstum wurde unter anderem dadurch begünstigt, dass der jahrelange Rechtsstreit mit der US-Finanzaufsicht, der Securities & Exchange Commission (SEC), beendet wurde.
Die SEC hatte versucht, XRP als ein Wertpapier (also ein Finanzprodukt wie Aktien) einzustufen, was strengen Regeln und Zulassungspflichten unterliegt.
Das Gericht entschied jedoch 2023 zugunsten von Ripple. Später ernannte Donald Trump Paul Atkins zum neuen Leiter der SEC – ein ausgewiesener Krypto-Befürworter. Es dauerte nicht lange, bis die Behörde ihre Berufung zurückzog.
Diese juristische Entscheidung sorgte nach jahrelanger Unsicherheit für Erleichterung am Markt und trieb den XRP-Kurs in die Höhe.
Zweifel an der Zukunft
Trotz des jüngsten Aufschwungs bleiben die Zukunftsaussichten laut einem Analysten von The Motley Fool fraglich. XRP wurde ursprünglich als digitale Währung für Banken entwickelt, um schnelle und günstige grenzüberschreitende Transaktionen zu ermöglichen. Doch es gibt ein großes Problem: Wie stark XRP tatsächlich für diesen Zweck verwendet wird, ist unklar.
Denn Banken benötigen XRP nicht zwingend, um das Zahlungsnetzwerk zu nutzen. Das XRP-Netzwerk unterstützt auch Zahlungen in Fiatwährungen wie dem Euro oder dem US-Dollar.
Ende letzten Jahres führte Ripple beispielsweise einen eigenen digitalen Dollar auf dem XRP-Netzwerk ein – genannt RLUSD. Dabei handelt es sich um einen sogenannten Stablecoin, dessen Wert an traditionelle Währungen wie den Dollar gebunden ist.
Diese digitalen Währungen könnten laut dem Analysten für risikoscheue Banken besser geeignet sein, da sie nicht den Kursschwankungen von XRP unterliegen. Selbst kleinere Schwankungen können bei Transaktionen Verluste verursachen.
Zudem hat die US-Regierung kürzlich neue Gesetze zur Regulierung und Förderung von Stablecoins erlassen.
90 % Verlust beim XRP-Kurs möglich
Wer letztlich noch die volatile XRP-Token nutzt – und warum –, bleibt laut The Motley Fool fraglich. Der Analyst warnt daher vor einem möglichen massiven Kursverfall, wie er bereits nach dem Kursrekord von 2018 eintrat.
Damals fiel der Kurs um satte 90 Prozent. Sollte sich ein ähnliches Szenario erneut abspielen, könnte der Kurs vom aktuellen Niveau auf etwa 0,36 US-Dollar absinken.
Was die Zukunft bringt, bleibt abzuwarten. Trotz dieser pessimistischen Einschätzung gibt es auch Analysten, die optimistischer auf XRP blicken. Dennoch ist es ratsam, verschiedene Szenarien zu berücksichtigen und nicht „alle Eier in einen Korb“ zu legen.