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Südkorea verfolgt dieses Jahr einen völlig neuen Krypto-Kurs. So gilt für Unternehmen und Institutionen nicht länger ein Kryptohandelsverbot. Die konservative People Power Party (PPP) des Landes reagiert auf diese Entwicklung. Die politische Partei hat einen Plan erstellt, um die Krypto-Industrie in Südkorea zu fördern.
Die PPP präsentiert sieben verschiedene Initiativen. Diese Vorschläge sind Teil des ‚Digital Asset Promotion Basic Act‘, mit dem sich Südkorea als Führungsmacht in der Blockchain- und Kryptowelt positionieren will.
Südkoreanisches Parlament diskutiert Krypto-Gesetzgebung
Vergangenen Montag kam das südkoreanische Parlament zusammen. Krypto stand während des Meetings ganz oben auf der Agenda. So erklärte der Vorsitzende des Politikausschusses der PPP die Bedeutung von Maßnahmen für den Kryptomarkt. Kim Sang-hoon ergriff das Wort und sagte Folgendes:
Der Markt für digitale Vermögenswerte erfordert eine strukturierte Verwaltung, um ein gesundes Wachstum zu fördern. Mit diesem Gesetz als Grundlage streben wir ein Gleichgewicht zwischen dem Schutz der Anleger und der Förderung industrieller Innovation an.“
Neben dieser Rede gab die PPP ihre Pläne für ein stärkeres Krypto-Ökosystem bekannt. Einer davon ist die Entwicklung eines regulatorischen Rahmens für Stablecoins. Dieser Markt wächst weltweit sehr schnell. Dadurch besteht Bedarf an mehr Legitimität von Stablecoins. Verlässliche Gesetzgebung spielt dabei eine wichtige Rolle. Das finden nicht nur südkoreanische, sondern auch amerikanische Politiker.
Ein anderer Vorschlag der PPP ist die Zulassung von Spot-Krypto-ETFs. Derzeit sind diese Fonds in Südkorea noch verboten. Verschiedene Politiker des Landes blicken mit Interesse auf den Erfolg der amerikanischen Spot-Bitcoin-ETFs. So ist das Handelsvolumen oft enorm hoch. Neben der PPP ist auch die Demokratische Partei Südkoreas Befürworter von Spot-Krypto-ETFs.
Mehr Freiheit für Kryptobörsen
Auch die Arbeitsweise der Kryptobörsen aus dem asiatischen Land wird sich ändern. Wenn es nach der PPP geht, erhalten diese Unternehmen mehr Wahlfreiheit. Die politische Partei will die sogenannte „Eine Börse, eine Bank“-Regel abschaffen.
Momentan dürfen südkoreanische Kunden einer Kryptobörse nur über eine spezifische Bank ein Konto auf ihren eigenen Namen eröffnen. Diese Arbeitsweise bekämpft verdächtige Transaktionen, ist laut PPP aber auch einschränkend. Die politische Partei will, dass Kryptobörsen mehr Wahlfreiheit in ihrer Zusammenarbeit mit Banken bekommen.
Auch das sind politische Pläne für Krypto
Die oben genannten Pläne sind nur die Spitze des Eisbergs, wenn es um südkoreanische Kryptoregulierung geht. So will die PPP auch die Ausgabe von Security Tokens legalisieren. Diese Tokens sind mit einer Aktie in einem Unternehmen oder Projekt vergleichbar. Wenn der Wert eines Unternehmens steigt, steigt auch der Wert des Security Tokens.
Die Legalisierung von Security Tokens bringt einige Vorteile mit sich. So sind sie für jeden zugänglich, wodurch südkoreanische Investierer die Chance bekommen, in Kryptoprojekte zu investieren, die normalerweise schwer zugänglich sind.
Der nächste Schritt der PPP ist die Gründung einer speziellen Krypto-Kommission mit einem umfangreichen Aufgabenpaket. So sind die Kommissionsmitglieder für die Förderung des Kryptosektors innerhalb Südkoreas verantwortlich. Daneben müssen sie das Vertrauen der Investierer gewinnen und Innovation fördern.
Die Ruhe kehrt in Südkorea zurück
Die Zusammenkunft des südkoreanischen Parlaments verlief geordnet. Ein Unterschied wie Tag und Nacht zu den politischen Unruhen vor einigen Monaten. Ende 2024 schlug der Funke ins Pulverfass, als der Präsident des Landes, Yoon Suk-yeol, einen Belagerungszustand ankündigte. Seiner Meinung nach zeigte die Demokratische Partei Sympathie für den Erzfeind Nordkorea.
Der Belagerungszustand verursachte eine Schockwelle in ganz Südkorea. Bürger und Politiker lehnten sich auf. Schließlich setzte das Verfassungsgericht Yoon Suk-yeol ab. Dies beendete das politische Chaos im Land.
Nachdem die Ruhe zurückgekehrt war, arbeitete Südkorea hinter den Kulissen an Krypto-Gesetzgebung. So ist die Finanzaufsichtsbehörde des Landes, die Financial Services Commission, dabei, einen Rahmen für Kryptoregulierung aufzubauen. Dabei liegt viel Aufmerksamkeit auf Stablecoins und der Notierung von Tokens an Kryptobörsen.