Foto: Nomad_Soul/Shutterstock
Der Kanadier Aiden Pleterski gab sich selbst den Spitznamen „Crypto King“, da er in der Kryptowelt zunächst große Erfolge vorweisen konnte. Auf sozialen Medien präsentierte er stolz seinen luxuriösen Lebensstil – mit teuren Autos, Villen und Fernreisen.
Doch dieser Lebensstil hat nun seinen Preis: Im Jahr 2022 wurde der „Krypto-König“ Opfer einer Entführung und Folter. Nun muss sich einer der mutmaßlichen Täter vor Gericht verantworten.
Täter im Entführungsfall rund um den „Crypto-King“
Laut einem Bericht von CBC News hat einer der Männer, die Aiden Pleterski vor drei Jahren entführten und misshandelten, ein Geständnis abgelegt. Deren Akyeam-Pong war in mehreren Punkten angeklagt und bekannte sich in insgesamt neun Fällen schuldig – unter anderem der Entführung, Körperverletzung und eines Verstoßes gegen das Waffengesetz.
Das Geständnis erfolgte während einer Anhörung am Ontario Superior Court in Toronto.
Durch das Schuldbekenntnis wurde der Prozess gegen zwei weitere Verdächtige, Akil Heywood und Alfredo Paladino, vorerst verschoben. Auch sie sollen an der Entführung beteiligt gewesen sein.
Akil Heywood, 41 Jahre alt, war zuvor Investor in mehrere Unternehmen von Pleterski und verlor dabei Hunderttausende Dollar. Gemeinsam mit Paladino muss er sich nun wegen Entführung, Erpressung, Körperverletzung und Verstößen gegen das Waffengesetz verantworten. Die beiden plädieren auf nicht schuldig.
Das Opfer selbst im Visier der Justiz
Pleterski, inzwischen 26 Jahre alt, ist selbst kein unbeschriebenes Blatt. 2022 meldete er Insolvenz an und soll rund 16 Millionen US-Dollar an Anlegergeldern zweckentfremdet haben. Gleichzeitig lebte er einen luxuriösen Lebensstil, der offenbar mit diesen Geldern finanziert wurde – inklusive Privatjet, Luxusautos und Weltreisen. In dieser Zeit nannte er sich selbst den „Crypto King“.
Gegen ihn laufen derzeit Verfahren wegen Betrugs und Geldwäsche. Laut Ermittlern konnten bislang nur 3 Millionen der insgesamt 40 Millionen US-Dollar, die er über sein Unternehmen eingesammelt hatte, sichergestellt werden. Der Prozess gegen ihn soll im Laufe des Jahres stattfinden.
Die Entführungsaffäre läuft parallel weiter: So ist ein 12-minütiges Video aufgetaucht, in dem Pleterski verletzt zu sehen ist. In dem Clip entschuldigt er sich für den Anlagebetrug und erklärt, was mit dem Geld geschehen sei. Laut seinem Anwalt wurde dieses Geständnis unter Zwang abgegeben.
Auf X kursiert zudem ein Foto, das ihn nach seiner Entführung gemeinsam mit einem der Entführer zeigt.
⚖️ 🇨🇦 Deren Akyeam-Pong, le kidnappeur de «Crypto King», plaide coupable de neuf chefs d’accusation.
En décembre 2022, il avait enlevé Aiden Pleterski, surnommé le «Crypto King» en Ontario, pendant trois jours, au cours desquels 3 millions de dollars ont ete versé à ses… pic.twitter.com/ZBT5hGSDXZ
— Génération Crypto ☁️ (@CryptoGeneOff) October 15, 2025
Zunahme von Gewalt und Entführungen in der Krypto-Branche
Gewalt gegen Personen mit hohen Krypto-Vermögen nimmt weltweit zu. Seit Februar 2025 wurden mindestens 35 Vorfälle gemeldet – ein Anstieg von 170 Prozent in weniger als sieben Monaten.
Die Bandbreite reicht von Drohungen und Einschüchterungen bis hin zu Entführungen und Folter. Der Fall „Crypto King“ gilt dabei als eines der drastischsten Beispiele.