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3 min. Lesedauer

MiCAR-Verordnung: Wendepunkt für den Kryptomarkt in Deutschland

MiCAR-Verordnung bringt einheitliche Regeln für den EU-Kryptomarkt

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Regierung und …
EU zwingt Kryptounternehmen zu massenhafter Nutzerüberprüfung

Foto: Christophe Licoppe/Shutterstock

Die Einführung der Markets in Crypto Assets Regulation (MiCAR) Verordnung markiert einen Wendepunkt für den Kryptomarkt in Deutschland und der gesamten Europäischen Union. Seit dem 30. Dezember 2024 ist diese umfassende Regulierung vollständig in Kraft getreten, was tiefgreifende Veränderungen für Kryptobörsen, Dienstleister und Anleger mit sich bringt.

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Zwei neue Gesetze gestalten die MiCAR-Umsetzung in Deutschland

In Deutschland erfolgt die Umsetzung der MiCAR-Verordnung durch zwei neue Gesetze: das Finanzmarktdigitalisierungsgesetz (FinmadiG), und das Kryptomärkteaufsichtsgesetz (KMAG). Das FinmadiG wurde am 18. Dezember in letzter Minute vom Bundestag verabschiedet, wie wir kürzlich berichteten. Diese Gesetze schaffen den rechtlichen Rahmen für die Integration der europäischen Vorgaben in deutsches Recht. Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) wird dabei eine Schlüsselrolle spielen.

Als zuständige Aufsichtsbehörde wird sie Zulassungen für Krypto-Dienstleister erteilen und die Einhaltung der neuen Regularien überwachen. Für den deutschen Markt ergeben sich einige Besonderheiten. Bereits seit 2020 ist für den Betrieb einer Krypto-Börse in Deutschland eine BaFin-Lizenz erforderlich, und das Kryptoverwahrgeschäft unterliegt einer Erlaubnispflicht als Finanzdienstleistung.

Die MiCAR-Verordnung gewährt Krypto-Dienstleistern eine maximale Übergangsfrist von 18 Monaten, die am 1. Juli 2026 endet. Diese Frist gilt für Unternehmen, die bereits vor dem 30. Dezember 2024 gemäß den nationalen Vorschriften tätig waren. Allerdings variiert die Umsetzung der Übergangsfristen innerhalb der EU. Während Länder wie Tschechien, Estland, Frankreich, Luxemburg und Malta die vollen 18 Monate ausschöpfen möchten, haben andere Staaten kürzere Fristen festgelegt.

In Deutschland, Italien, Irland, Spanien und Österreich beträgt die Übergangszeit 12 Monate und endet am 31. Dezember 2025. Noch strikter sind die Niederlande und Polen mit 6 Monaten (bis zum 30. Juni 2025) sowie Litauen mit nur 5 Monaten (bis zum 1. Juni 2025). Diese unterschiedlichen Ansätze spiegeln die Flexibilität der MiCAR-Verordnung wider, könnten jedoch kurzfristig zu einer fragmentierten Umsetzung in der EU führen.

MiCAR-Verordnung: Zeitplan und wichtige Ereignisse – Quelle: Redaktion

Zudem ist ein vereinfachtes Zulassungsverfahren für bestehende Anbieter vorgesehen. Diese Regelungen sollen einen reibungslosen Übergang ermöglichen und gleichzeitig die Kontinuität des Marktes gewährleisten. Die Auswirkungen auf den deutschen Kryptomarkt werden vielfältig sein. Einerseits wird erwartet, dass die neuen Regelungen zu einer erhöhten Sicherheit und Vertrauenswürdigkeit des Marktes führen.

Andererseits könnten sie auch zu Einschränkungen bei der Auswahl von Kryptowährungen und Handelsplattformen führen. Insbesondere die Zukunft beliebter Stablecoins wie USDT (Tether) bleibt ungewiss, da einige Börsen bereits proaktiv Maßnahmen ergriffen und bestimmte Token aus dem Handel genommen haben – ein Thema, über das wir kürzlich in unseren Krypto-Nachrichten geschrieben haben.

Chancen und Herausforderungen für Privatanleger in Deutschland

Für Privatanleger in Deutschland bedeutet die Einführung von MiCAR sowohl Chancen als auch Herausforderungen. Sie können von einem höheren Maß an Verbraucherschutz und Markttransparenz profitieren. Gleichzeitig müssen sie sich auf strengere Identitätsprüfungen (KYC/AML) bei Ein- und Auszahlungen auf Kryptobörsen einstellen. Die neuen Regelungen könnten auch zu Preisschwankungen und vorübergehenden Unsicherheiten im Markt führen.

Insgesamt stellt die Einführung der MiCAR-Verordnung einen bedeutenden Schritt zur Regulierung des Kryptomarktes in Deutschland und der EU dar. Während die Umsetzung kurzfristig mit Anpassungen und möglichen Unsicherheiten verbunden sein wird, dürfte sie langfristig zu einem stabileren, vertrauenswürdigeren und wettbewerbsfähigeren Kryptomarkt in Deutschland führen. Für alle Beteiligten – von Börsen über Dienstleister bis hin zu Privatanlegern – wird es entscheidend sein, die Entwicklungen aufmerksam zu verfolgen und sich frühzeitig auf die neuen Rahmenbedingungen einzustellen.

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Über den Autor:
Amal Bell

Amal Bell schreibt seit Februar 2024 für Crypto Insiders. Ihr Interesse an Kryptowährungen und Blockchain-Technologie wurde durch die tiefgehende Transparenz und das Potenzial für Dezentralisierung inspiriert. Sie spezialisiert sich auf das Management von Mining-Nodes, Investitionen und das Schreiben von Smart Contracts. Amal glaubt fest an eine vielversprechende Zukunft für Kryptowährungen und Blockchain, die Innovation und breitere Akzeptanz bringen werden.

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