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Was als vereinzelte Vorfälle begann, entwickelt sich zu einem beunruhigenden Trend: Prominente Persönlichkeiten der französischen Krypto-Szene werden zunehmend Opfer gewaltsamer Entführungen. Vom Gründer von Ledger bis hin zu Familienmitgliedern bekannter Unternehmer – niemand scheint mehr sicher zu sein.
Mittlerweile wurden 24 Verdächtige festgenommen. Die Behörden warnen vor organisierten Banden, die es gezielt auf vermögende Krypto-Investoren abgesehen haben: „Seien Sie wachsam.“
Zunehmende Gewalt gegen Krypto-Unternehmer
Die französische Kryptobranche wurde in den letzten Monaten mehrfach von gewaltsamen Vorfällen erschüttert. So wurde David Balland, Mitgründer des Hardware-Wallet-Herstellers Ledger, aus seinem eigenen Haus entführt. Die Entführer forderten eine hohe Summe in Kryptowährungen für seine Freilassung. Nach einigen Tagen konnte die Polizei ihn befreien.
Einige Monate später, Anfang Mai, wurde der Vater eines Krypto-Unternehmers entführt und gegen ein Lösegeld von 5 bis 7 Millionen Euro als Geisel gehalten. Die Polizei konnte das Opfer bei einer Razzia in einer Wohnung in Essonne, südlich von Paris, befreien. Der Fall erregte in Frankreich große mediale Aufmerksamkeit und führte zur Intensivierung der Ermittlungen.
Familie des Paymium-CEO beinahe entführt
Am 13. Mai kam es zu einem weiteren Entführungsversuch, diesmal gegen die Tochter und den Enkel von Pierre Noizat, Mitgründer und CEO der französischen Krypto-Börse Paymium. Der Angriff ereignete sich auf offener Straße. Durch das couragierte Eingreifen der Tochter und die schnelle Reaktion von Passanten konnte die Entführung verhindert werden.
Die Polizei hat sechs Personen identifiziert, die vermutlich an dem Entführungsversuch beteiligt waren. Es scheint, dass die Opfer gezielt aufgrund ihrer Verbindungen zu einflussreichen Akteuren der Kryptobranche ausgewählt wurden.
Französische Regierung verschärft Sicherheitsmaßnahmen
Insgesamt wurden inzwischen mehr als ein Dutzend Personen festgenommen, darunter auch mehrere Minderjährige. Dies deutet darauf hin, dass Jugendliche über soziale Netzwerke von organisierten Gruppen rekrutiert werden. Die Anklagen reichen von Entführung über versuchte Entführung bis hin zu krimineller Verschwörung. Die französischen Behörden schließen weitere Festnahmen nicht aus, da die Ermittlungen noch andauern.
Der französische Innenminister Bruno Retailleau hat angekündigt, zusätzliche Schutzmaßnahmen für Unternehmer der Kryptobranche und ihre Familien einzuführen.
Mehrere Opfer sollen mittlerweile um Personenschutz gebeten haben. Die jüngsten Vorfälle zeigen deutlich, dass die Kriminalität in der Krypto-Welt nicht nur online, sondern zunehmend auch im physischen Raum stattfindet.