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Kryptowährungen stehen in Deutschland zunehmend im Fokus der Geldwäschebekämpfung. Die Anonymität und die internationale Verfügbarkeit digitaler Währungen wie Bitcoin (BTC) oder Ethereum (ETH) bieten zwar Vorteile für schnelle, grenzüberschreitende Zahlungen, erleichtern jedoch auch den Missbrauch für illegale Zwecke.
Ermittlungsbehörden und Aufsichtsstellen beobachten daher einen starken Anstieg verdächtiger Transaktionen im Kryptobereich.
Verdachtsfälle steigen um 20 %
Laut dem aktuellen Bericht der Financial Intelligence Unit (FIU) und der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) bleibt der Bereich Kryptowährungen ein besonderer Schwerpunkt in der Geldwäschebekämpfung in Deutschland.
Im Jahr 2024 ist die Zahl der Verdachtsmeldungen im Zusammenhang mit Krypto-Transaktionen erneut deutlich gestiegen. Insgesamt wurden 8.711 verdächtige Krypto-Transaktionen an die FIU gemeldet, was einen neuen Höchststand und einen Zuwachs von über 20 Prozent gegenüber dem Vorjahr bedeutet.
Die meisten dieser Meldungen stammen von Banken, Kryptobörsen und Zahlungsdienstleistern, die gesetzlich verpflichtet sind, auffällige Transaktionen zu melden.
Der Bericht beschreibt, dass besonders häufig Transaktionen auffallen, bei denen hohe Beträge in kurzer Zeit bewegt werden, ungewöhnliche Handelsmuster auftreten oder Gelder von und zu Wallets in Hochrisikoländern fließen. Die Behörden setzen verstärkt auf spezielle Software zur Analyse von Blockchain-Transaktionen, um verdächtige Muster frühzeitig zu erkennen.
Mehr Transparenz: Krypto unter Druck
Die gesetzlichen Vorgaben für Krypto-Dienstleister wurden laut Bericht weiter verschärft. Anbieter müssen die Identität ihrer Kunden (KYC) genau prüfen und alle Transaktionen dokumentieren. Bei Verdachtsmomenten, auch unterhalb der Schwelle von 10.000 Euro, besteht eine sofortige Meldepflicht an die FIU.
Die FIU weist darauf hin, dass die Verschleierungsmöglichkeiten durch dezentrale und anonyme Wallets weiterhin eine große Herausforderung darstellen. Die Zusammenarbeit mit internationalen Behörden und die technische Weiterentwicklung der Analysewerkzeuge bleiben daher zentrale Aufgaben.
Der Kryptomarkt gilt weiterhin als besonders anfällig für Geldwäscheaktivitäten, doch die deutschen Behörden begegnen diesem Risiko mit strengeren Vorschriften und dem verstärkten Einsatz technischer Analyseinstrumente.
Die Zahl der Verdachtsmeldungen wird voraussichtlich auch in den kommenden Jahren weiter steigen.