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Krypto wird aufgrund der Volatilität und krimineller Aktivitäten manchmal als das „digitale wilde Westen“ bezeichnet. Der Fall rund um die Samourai Wallet bestätigt dieses Image.
Dabei handelt es sich um eine mobile Bitcoin (BTC) Wallet, die ausschließlich für Android-Nutzer zugänglich ist. Einer der Gründer dieser digitalen Geldbörse wurde verurteilt, weil er einen Dienst für Kryptomixer betrieben hat.
Laut Anklägern half William Lonergan Hill (37) Kriminellen, Millionen von Dollar zu waschen. Sein ehemaliger Kollege Keonne Rodriguez (67) erhielt bereits vor einigen Wochen die Höchststrafe von fünf Jahren Haft.
Gerichtsverfahren in New York
Hill war Technologiechef bei Samourai, der es mit dem Gesetz offenbar nicht so genau nahm. Am vergangenen Mittwoch erhielt er sein Urteil am US-Bezirksgericht für den südlichen Distrikt von New York: 4 Jahre Haft.
Er und sein Kollege bekannten sich im Juli schuldig – nachdem sie zuvor ihre Unschuld beteuert hatten.
Staatsanwalt Nicolas Roos erklärte, dass diese hohen Strafen eine klare Botschaft an Geldwäscher senden. Dieses Vergehen habe schwerwiegende Folgen, unabhängig von der verwendeten Technologie.
Es spiele keine Rolle, ob die Geldwäsche mit Krypto oder mit Fiatgeld erfolge.
Das Gericht verurteilte Rodriguez und Hill außerdem zu drei Jahren Bewährung und einer Geldstrafe von 250.000 Dollar. Zudem hatten die beiden bereits zuvor über 6,3 Millionen Dollar durch Beschlagnahmungen gezahlt.
Beweise im Prozess
Im August erklärten die Ankläger, dass die Samourai-App bewusst als Dienst entwickelt und betrieben wurde, um kriminelle Einnahmen durchzuschleusen.
Den beiden Entwicklern sei sehr wohl bewusst gewesen, dass ihre App genutzt wurde, um diese Gelder zu verschleiern.
Während des Prozesses legten die Ankläger zudem Beweise vor, dass Hill die Samourai-App im Darknet als Möglichkeit bewarb, „dirty bitcoin“ zu waschen – also Bitcoins, die aus kriminellen Aktivitäten stammen.
Kryptomixer stehen schon länger im Visier der Ankläger, seit der Entwickler von Tornado Cash im Jahr 2023 wegen Geldwäsche angeklagt wurde.
Roman Storm soll zudem Sanktionen umgangen und möglicherweise ein Unternehmen betrieben haben, das ohne Lizenz Geldtransfers durchführte.
Im vergangenen August wurde Storm in einem Punkt schuldig gesprochen, doch die Jury sah weder das Umgehen von Sanktionen noch die Geldwäsche als bewiesen an.
Daraufhin folgten zahlreiche Solidaritätsbekundungen, etwa von Matthew J. Galeotti vom US-Justizministerium. Er betonte, dass das Schreiben von Code keine Straftat sei – eine Aussage, der auch das Unternehmen hinter Ethereum (ETH) auf X voll zustimmte.
Privacy is normal, and writing code is not a crime. https://t.co/BD55K5GDW3
— Ethereum (@ethereum) August 7, 2025
Reaktion von Rodriguez
In einem Beitrag auf X schrieb Rodriguez, dass er in 30 Tagen ins Gefängnis gehen werde. Er bittet um Unterstützung des Volkes, um Präsident Trump dazu zu bewegen, ihm eine präsidiale Begnadigung zu gewähren.
Entwickler sollten nicht für den Missbrauch ihrer Software durch Kriminelle verantwortlich gemacht werden.