Foto: Shutterstock.com/Nataly Gejdos
Während sich Donald Trump als großer Befürworter digitaler Währungen präsentiert, schlägt die italienische Zentralbank Alarm bezüglich seiner Krypto-Pläne. In einem neuen Bericht macht die Bank deutlich: Die pro-Krypto Politik der USA könnte weltweit zu Instabilität auf den Finanzmärkten führen.
In ihrem halbjährlichen Bericht zur Finanzstabilität weist die Banca d’Italia auf den schnellen Anstieg der Kryptopreise seit Trumps Amtsantritt hin. Ende März erreichte der Gesamtmarktwert von Kryptowährungen 2,75 Billionen Dollar, wovon Bitcoin (BTC) mehr als 60 Prozent ausmacht.
Zentralbank befürchtet Systemrisiken
Die italienische Zentralbank sorgt sich über die zunehmende Rolle von Unternehmen außerhalb des traditionellen Finanzsektors. Viele dieser Parteien handeln mit Krypto ohne klare Aufsicht. Laut der Banca d’Italia könnte das zu zusätzlichen Risiken führen, wenn digitale Währungen enger mit regulären Banken und Finanzinstitutionen verflochten werden.
Auch die dollargebundenen Stablecoins wie Tether (USDT) und USD Coin (USDC) stehen unter Beobachtung. Die italienische Aufsichtsbehörde warnt, dass diese Münzen, sobald sie als „systemisch“ betrachtet werden, ernsthafte Probleme verursachen können. Dies bedeutet, dass bei Problemen mit Stablecoins eine Kettenreaktion entstehen kann.
Da sie durch amerikanische Staatsanleihen gedeckt sind, könnte eine massive Abnahmewelle den Anleihemarkt stören. Und das hat möglicherweise Liquiditätsprobleme zur Folge. Dies könnte das weltweite Finanzsystem destabilisieren.
Laut dem italienischen Wirtschaftsminister Giancarlo Giorgetti ist die Politik der USA in Bezug auf Stablecoins sogar gefährlicher als Handelszölle. Er plädiert sogar für eine beschleunigte Entwicklung einer Zentralbank-Digitale Währung (CBDC), also des digitalen Euro.
Europa teilt die Sorgen über Trumps Kryptopolitik
Italien steht nicht allein. Auch die Europäische Zentralbank (EZB) und die Europäische Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde (ESMA) warnen vor zunehmenden Risiken.
EZB-Präsidentin Christine Lagarde betont, dass die bestehende EU-Gesetzgebung möglicherweise nicht ausreicht, um europäische Banken vor amerikanischen Stablecoins zu schützen. Die ESMA fügt hinzu, dass, obwohl der Kryptomarkt noch relativ klein ist, die Verbindung zur realen Wirtschaft schnell zunimmt.
Mit dem wachsenden Einfluss amerikanischer Kryptos auf das weltweite Finanzsystem ruft Italien zu einem gemeinsamen Ansatz auf. Mehr internationale Zusammenarbeit und strengere Regeln sollen verhindern, dass der Kryptomarkt eine Quelle der Instabilität wird. Ob andere Länder dem Aufruf Italiens folgen, wird sich in den kommenden Monaten zeigen.
Während Italien sich Sorgen über die aktuellen Entwicklungen in der Kryptowelt macht, setzt Amerika seinen Kurs der Krypto-Umarmung fort. So hat die Trump-Regierung den Weg freigemacht, um BTC in die Staatskasse aufzunehmen.
Trump Media, ein amerikanisches Medien- und Technologieunternehmen, das größtenteils Trump gehört, ist dabei, einen eigenen Krypto-Token und eine Kryptowallet zu starten. Auch diese Nachricht sorgt für Aufregung im In- und Ausland.