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Seit fast einem Jahr gilt in der Europäischen Union (EU) ein neues Gesetzes- und Regelwerk für den Kryptosektor, das dem Schutz der Verbraucher dient.
Es handelt sich um die sogenannte Markets in Crypto-Assets Regulation (MiCA). Dennoch warnt die EU, dass dieser rechtliche Schutz seine Grenzen hat und der Handel mit Kryptowährungen mit erheblichen Risiken verbunden ist.
Europa warnt Kryptonutzer
Die Europäische Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde (European Securities and Markets Authority, ESMA), die für die Überwachung der Finanzmärkte in der EU zuständig ist, hat eine offizielle Warnung ausgesprochen.
ESMA weist darauf hin, dass es innerhalb des Kryptobereichs erhebliche Unterschiede in Bezug auf Zuverlässigkeit, Transparenz und Sicherheit gibt.
Zu den größten Risiken, vor denen ESMA die Europäer warnt, zählen extreme Volatilität, Liquiditätsrisiken, Fehlinformationen, Betrug, Scams, Hackerangriffe, eingeschränkter rechtlicher Schutz sowie die Komplexität vieler Kryptoprodukte.
Letzteres betrifft insbesondere die Art und Weise, wie der Wert eines Tokens ermittelt wird – und wie schwer es für Nutzer sein kann, dies zu verstehen.
Die Warnung richtet sich insbesondere an Personen, die außerhalb der EU in Krypto investieren, da MiCA dort keinen Schutz bieten kann. Innerhalb der EU müssen Unternehmen, die Krypto-Dienstleistungen anbieten, strengere Anforderungen erfüllen als in vielen anderen Ländern.
So können sich Kryptonutzer schützen
ESMA hat drei Fragen formuliert, die sich Nutzer stellen sollten, bevor sie in Kryptowährungen investieren – als präventive Maßnahme gegen die größten Risiken. Die erste Frage lautet:
„Bin ich mir der Risiken bewusst, die ich eingehe, wenn ich in Krypto-Assets investiere oder diese nutze?“
Die zweite Frage bezieht sich auf die beteiligten Anbieter: Besitzen sie eine gültige Lizenz für das Angebot von Dienstleistungen innerhalb der EU? Abschließend geht es ESMA um die Geräte, auf denen Nutzer ihre Kryptowährungen und Passwörter speichern.
Hier stellt sich die Frage, ob diese sicher sind und ob ein Verlust der Zugangsdaten verhindert werden kann.
Europa macht Krypto-Aufsicht zentraler
Mit der Einführung von MiCA hat die EU vorgeschlagen, die Regulierung der europäischen Finanzmärkte in die Hände von ESMA zu legen.
Damit könnte die Zuständigkeit von nationalen Behörden auf eine zentrale, europäische Instanz übergehen.
In einem Interview mit der Financial Times erklärte Verena Ross, Vorsitzende der ESMA, dass die Umsetzung von MiCA in den einzelnen EU-Mitgliedsstaaten unterschiedlich gut verläuft. Eine europäische Aufsichtsebene könne den Prozess effizienter und einheitlicher gestalten, so Ross.
Wenn Europa als Einheit auftritt, könne die EU zudem besser mit anderen globalen Märkten konkurrieren.