Foto: Piotr Swat (Shutterstock)
Rowe Price, einer der weniger bekannten traditionellen Vermögensverwalter, hat die Öffentlichkeit mit einem Antrag für ein börsengehandeltes Krypto-Fonds (ETF) überrascht.
Der konservative Fondsanbieter, der bereits 1937 gegründet wurde, verwaltet dennoch über 1,5 Billionen Euro an Vermögen.
In der Branche ist bereits die Rede von einem neuen „Goldrausch“, wenn es um den Markt für Krypto-ETFs geht. Doch was steckt dahinter?
Rowe Price beantragt Krypto-ETF
Rowe Price hat bei der US-Börsenaufsicht SEC einen Antrag eingereicht, um einen ETF auf die zehn Kryptowährungen mit der höchsten Marktkapitalisierung zu starten.
Im Antrag wird jedoch offengelassen, ob das Portfolio zu einem späteren Zeitpunkt auch aus mehr oder weniger als zehn Coins bestehen kann.
Dabei handelt es sich um eine sogenannte S-1-Registrierung – der erste Schritt, um ein ETF offiziell von der SEC genehmigen zu lassen.
Der entscheidende Unterschied zu anderen ETF-Anträgen besteht darin, dass sich dieser Antrag auf mehrere Coins gleichzeitig bezieht.
Die meisten bisherigen Anträge beschränkten sich hingegen auf eine einzelne Kryptowährung pro ETF, meist Bitcoin(BTC)oder Ethereum(ETH).
Stillstand in der US-Regierung verzögert Genehmigungen
Solange der Shutdown der US-Regierung anhält, kann die SEC keine Genehmigungen für neue ETFs aussprechen.
Sollte die politische Blockade jedoch gelöst werden, könnten ETF-Genehmigungen in schneller Folge erfolgen. Trotzdem müssen sich Anleger bei T. Rowe Price vermutlich noch gedulden – denn solche Genehmigungsverfahren nehmen viel Zeit in Anspruch.
Zudem wird sich die SEC zunächst um bereits eingereichte Anträge kümmern.
Warum gerade jetzt?
Rowe Price bietet hauptsächlich klassische Investmentfonds an. In den letzten Monaten verzeichnete das Unternehmen jedoch einen Mittelabfluss in Höhe von mehreren Dutzend Milliarden Euro.
Nate Geraci, Geschäftsführer von NovaDius Wealth Management, erklärte auf X, dass der Schritt von T. Rowe Price in den Kryptomarkt sehr bedeutsam sei.
Dies deshalb, weil ein traditionsreicher Fondsverwalter wie T. Rowe Price große Anstrengungen unternehmen muss, um den Anforderungen für einen Krypto-ETF gerecht zu werden.
Can’t overstate significance of T. Rowe Price filing for an actively managed crypto ETF out of left field…
T. Rowe is the quintessential legacy asset manager, founded in 1937.
They manage some $1.8tril in assets, but just got involved w/ ETFs in 2020.
Now moving to crypto. pic.twitter.com/S7XD7GSYxl
— Nate Geraci (@NateGeraci) October 23, 2025
Auch der bekannte Bloomberg-ETF-Analyst Eric Balchunas kommentierte auf X, dass der Antrag für ihn überraschend kam – angesichts des bisherigen Fokus von T. Rowe Price auf traditionelle Fonds.
Er sprach von einem neuen „Land Rush“ im Krypto-ETF-Sektor.
SEMI-SHOCK: T Rowe Price just filed for an Active Crypto ETF. They are a Top 5 active manager by assets (mostly mutual funds). Did not expect it but I get it. There’s gonna be land rush for this space too. pic.twitter.com/gXbCsll9kG
— Eric Balchunas (@EricBalchunas) October 22, 2025
Im Jahr 2021 hatte T. Rowe Price die Kryptoindustrie noch offen abgelehnt.
Der damalige CEO William Stromberg sagte damals, Krypto befinde sich noch in einer sehr frühen Phase und werde noch viele Jahre brauchen, bis es wirklich im Mainstream ankomme.
Für die langfristige Zukunft schloss er ein Engagement allerdings nicht aus – was er nun scheinbar einlöst.
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