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Am 30. April 2025 gelang deutschen Ermittlungsbehörden ein bedeutender Erfolg im Kampf gegen die digitale Finanzkriminalität. In einer groß angelegten Aktion schalteten die Zentralstelle zur Bekämpfung der Internetkriminalität (ZIT) der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main und das Bundeskriminalamt (BKA) die Krypto-Swapping-Plattform eXch ab und beschlagnahmten Kryptowährungen im Wert von rund 34 Millionen Euro.
Milliardentransaktionen ohne Kontrolle
Die Plattform war seit 2014 aktiv und ermöglichte Nutzern den anonymen Tausch von Kryptowährungen wie Bitcoin (BTC), Ethereum (ETH), Litecoin (LTC) und Dash – ganz ohne Verifizierung oder die Speicherung persönlicher Daten.
Genau diese Anonymität machte eXch besonders attraktiv für kriminelle Akteure, die mithilfe der Plattform ihre Geldflüsse effektiv verschleiern konnten. Ermittler gehen davon aus, dass eXch maßgeblich zur gewerbsmäßigen Geldwäsche beigetragen hat.
Die Plattform war sowohl im regulären Internet als auch im Darknet erreichbar und hat mutmaßlich Transaktionen im Gesamtvolumen von rund 1,9 Milliarden US-Dollar abgewickelt. Darunter sollen sich laut Behörden auch Gelder aus spektakulären Cyberangriffen befinden, etwa aus dem Bybit-Hack.
Cybercrime global – und die Antwort der Behörden auch
Neben den Kryptogeldern konnten die Ermittler auch über acht Terabyte an Daten sicherstellen. Diese sollen nun ausgewertet werden und könnten zur Aufklärung weiterer Cyberdelikte führen. Die Aktion war Teil einer internationalen Zusammenarbeit – insbesondere mit der niederländischen Steuerfahndung FIOD, was die grenzüberschreitende Dimension der digitalen Kriminalität unterstreicht.
Laut dem BKA handelt es sich um die drittgrößte Sicherstellung von Kryptowerten in der Geschichte der Behörde. Carsten Meywirth, Leiter der Abteilung Cybercrime im BKA, sprach von einem „rekordverdächtigen Erfolg“ im Kampf gegen digitale Geldwäsche.
Die Abschaltung von eXch zeigt eindrucksvoll, wie professionell und global organisiert Cyberkriminalität heute agiert – aber auch, dass internationale Strafverfolgung zunehmend erfolgreich dagegen vorgeht. Ein deutliches Signal: Die Zeiten anonymer Krypto-Tauschbörsen scheinen gezählt.
Man kann nur hoffen, dass der Fall eXch besser endet als der Verkauf der beschlagnahmten Bitcoin im Fall movie2k.to. Auch hier dürfte der Staat die gesicherten Kryptowerte bald veräußern müssen – gesetzlich vorgeschrieben, aber wirtschaftlich womöglich erneut ein Verlustgeschäft.