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Ein reicher belgischer Bitcoin-Investor will auf einer karibischen Insel eine völlig neue, libertäre Gemeinschaft gründen. Der Plan: Luxusvillen, ein hochmodernes Krankenhaus und so wenig staatliche Einmischung wie möglich. Aber der Vorschlag sorgt bereits jetzt für heftige Diskussionen unter der lokalen Bevölkerung.
Belgischer Bitcoin-Investor schlägt auf Nevis zu
Laut der Financial Times kauft das Unternehmen des Unternehmers Olivier Janssens Teile der Insel Nevis, die zusammen mit Saint Kitts einen Zwillingsstaat in der Karibik bildet, ganz in der Nähe von Saba und Sint Eustatius. Janssens, der mit frühen Investitionen in Bitcoin ein Vermögen machte, will dort eine exklusive Enklave für vermögende Menschen bauen, die wenig von Regeln und Regierungen halten.
Das Projekt trägt den Namen Destiny und richtet sich auf die Südküste der Insel. Dort sollen Luxusvillen entstehen, zusammen mit einem Hightech-Krankenhaus und medizinischen Kliniken. Im Austausch für eine erhebliche Investition will Janssens mehr Mitspracherecht darüber, wie das Gebiet verwaltet wird.
„Ohne angepasstes Rechtssystem kommen die Reichen nicht“
Das Destiny-Projekt wurde inzwischen Vertretern der etwa 12.000 Einwohner von Nevis vorgestellt. In einem Werbevideo warnte Janssens, dass das bestehende Rechtssystem reformiert werden müsse, um internationale Vermögende anzuziehen. Gleichzeitig betonte er, dass er sich letztendlich dem nationalen Rechtssystem von Nevis unterwerfen werde.
Für das Design soll das renommierte Architekturbüro Skidmore, Owings and Merrill beauftragt worden sein, bekannt unter anderem für das neue World Trade Center in New York.
Konkrete Entwürfe wurden noch nicht veröffentlicht. Es sind nur wenige Informationen verfügbar, und die meisten Nachrichtenplattformen stützen sich auf das Werbevideo von Janssens‘ Unternehmen South Nevis Ltd. Über die Preise der Villen will er vorerst nichts preisgeben.
Was ist die libertäre Idee hinter Destiny?
Destiny passt in eine breitere internationale Bewegung, in der reiche Unternehmer von eigenen, teilweise autonomen Gemeinschaften träumen. Das libertäre Prinzip steht dabei im Mittelpunkt: maximale individuelle Freiheit, minimaler Staat und das sogenannte Non-Aggressionsprinzip, bei dem Gewalt nur zur Selbstverteidigung erlaubt ist.
Bemerkenswert ist, dass dieses Gedankengut einst links begann, mit Ideen über die Abschaffung von Kapitalismus und Privateigentum. Heutzutage ist vor allem der Rechtslibertarismus dominant, bei dem der Staat auf einen „Nachtwächter“ reduziert wird. Ein aktuelles Beispiel ist Argentinien, wo sich Präsident Javier Milei als ausgesprochener Libertärer profilierte und massiv beim Staat kürzte.
Laut Janssens soll Destiny nicht nur wirtschaftliche Freiheit bringen, sondern auch Naturschutz. So würden das Korallenriff und die Natur rund um Nevis aktiv geschützt und erweitert.
Bekannte Investoren und frühere Kontroversen
Die Idee libertärer Kleinstaaten lebt schon länger unter Tech- und Kryptomilliardären. Namen wie Peter Thiel, Marc Andreessen, OpenAI-Gründer Sam Altman und Coinbase-Chef Brian Armstrong werden als Investoren genannt, die Hunderte Millionen Dollar an Risikokapital für ähnliche Projekte bereitgestellt haben sollen.
In Honduras läuft bereits seit drei Jahren ein vergleichbares Experiment auf der Insel Roatan. Dort investierte das Projekt Próspera 150 Millionen Dollar in eine spezielle Wirtschaftszone mit eigenen Regeln. Obwohl Arbeitsplätze und Gebäude entstanden, gab es schnell Widerstand unter lokalen Bewohnern und Naturschutzorganisationen. Inzwischen liegt das Projekt auf Kollisionskurs mit der honduranischen Regierung und es gibt gegenseitige Milliardenklagen.
Lokale Sorgen auf Nevis nehmen zu
Die Regierung von Saint Kitts und Nevis beschloss im vergangenen Sommer, Raum für „besondere Projekte“ zu bieten. Das war für Janssens der Moment zuzuschlagen. Er versprach bereits 50 Millionen Dollar in die Infrastruktur von Nevis zu investieren, unter der Bedingung, dass Destiny durchgeführt wird.
Dennoch sind viele Einwohner skeptisch. Die Nevis Reformation Party warnt vor Verdrängung auf dem Wohnungsmarkt und befürchtet, dass die lokale Bevölkerung letztendlich den Kürzeren zieht. Auch besteht die Angst, dass Trinkwasser und andere Versorgungsleistungen vor allem den neuen, reichen Bewohnern zugutekommen werden.
Janssens versucht diese Sorgen zu zerstreuen und stellt fest, dass die lokale Gemeinschaft gerade profitieren wird. Laut ihm kann Destiny zu einem „Paradies auf Erden“ heranwachsen. Ob die Inselbewohner diese Vision teilen, wird sich in der kommenden Zeit zeigen.
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