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BaFin stoppt Ethena: Ein DeFi-Experiment scheitert an MiCA

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Regierung und …
BaFin verbietet Ethena in Deutschland

Foto: Tobias Arhelger /Shutterstock

In unseren Nachrichten schreiben wir oft über die Krypto-Regulierung in den USA – etwa über den bekannten Rechtsstreit zwischen Ripple und der SEC, der US-Börsenaufsicht. Doch auch in Deutschland greift die Aufsicht zunehmend durch: Die BaFin (Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht) hat dem DeFi-Projekt Ethena überraschend den Stecker gezogen und die vollständige Abwicklung angeordnet. Damit endet der Versuch, den Stablecoin USDe in der EU zu etablieren – zumindest vorerst.

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Regulatorisches Aus für USDe

Ethena hatte mit dem USDe einen algorithmisch abgesicherten, an den US-Dollar gekoppelten Krypto-Token herausgegeben, der schnell Aufmerksamkeit auf sich zog. Doch im Rahmen des Zulassungsverfahrens nach der neuen EU-Verordnung MiCA (Markets in Crypto-Assets Regulation) stellte die BaFin erhebliche Mängel fest – darunter unzureichende Kapitalreserven, fehlende Transparenz und eine unklare Trennung von Unternehmens- und Kundengeldern.

Besonders kritisch war auch die Token-Variante sUSDe, die als Finanzinstrument eingestuft wurde und damit unter Prospektpflicht gefallen wäre.

Nach dem Rückzug des MiCA-Zulassungsantrags am 3. April 2025 war die rechtliche Grundlage für Ethenas Aktivitäten in Deutschland nicht mehr gegeben. Die BaFin reagierte prompt: Sie untersagte sämtliche Transaktionen, setzte ein Zwangsgeld in Höhe von 600.000 € fest und verfügte ein umfassendes Zahlungs- und Veräußerungsverbot, um Gläubigerinteressen zu schützen.

Europa meint es ernst mit Krypto-Regulierung

Ethena Labs erklärte daraufhin, sich vollständig vom deutschen Markt zurückzuziehen. Die Nutzer wurden auf die internationale Struktur Ethena Limited übertragen – eine in den Britischen Jungferninseln ansässige Einheit, die nicht unter die europäische Regulierung fällt. Bereits seit dem 21. März war die Prägung und Rücknahme des USDe eingestellt worden.

Der Fall Ethena ist ein deutliches Signal an den Kryptomarkt: Mit der Umsetzung von MiCA verschärft sich das regulatorische Umfeld in Europa erheblich. Stablecoin-Emittenten stehen künftig unter stärkerer Aufsicht, müssen transparente Rücklagenstrukturen nachweisen und klare Trennlinien zwischen Firmen- und Kundengeldern einhalten.

Während etablierte Anbieter wie Circle bereits MiCA-konforme Strukturen aufbauen, zeigen sich an anderen Stellen die Grenzen – vor allem für Projekte, die auf schnelle Skalierung und experimentelle Finanzkonstrukte setzen.

Der Rückzug von Ethena könnte beispielhaft sein für eine bevorstehende Marktbereinigung. Europa sendet ein klares Signal: Nur wer die neuen Regeln einhält, wird im künftigen Krypto-Finanzsystem mitspielen dürfen.

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Über den Autor:
Amal Bell

Amal Bell schreibt seit Februar 2024 für Crypto Insiders. Ihr Interesse an Kryptowährungen und Blockchain-Technologie wurde durch die tiefgehende Transparenz und das Potenzial für Dezentralisierung inspiriert. Sie spezialisiert sich auf das Management von Mining-Nodes, Investitionen und das Schreiben von Smart Contracts. Amal glaubt fest an eine vielversprechende Zukunft für Kryptowährungen und Blockchain, die Innovation und breitere Akzeptanz bringen werden.

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