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Die US-Notenbank hat kürzlich einen größeren Ankauf von Staatsanleihen durchgeführt. Diese Aktion sorgte besonders in Krypto-Kreisen für Aufmerksamkeit und Spekulationen.
Viele Beobachter interpretierten den Schritt vorschnell als Hinweis auf eine mögliche Rückkehr zur quantitativen Lockerung (QE). Doch hinter den Kulissen verbirgt sich eine weit weniger aufsehenerregende Realität, die für Anleger dennoch wichtig zu verstehen ist.
Fakten zur Fed-Anleihekaufaktion: Was wirklich geschah
Am 6. Mai 2025 erwarb die US-Notenbank Staatsanleihen im Wert von rund 20,4 Milliarden US-Dollar. Diese Transaktion war jedoch keine neue geldpolitische Maßnahme.
RobynHD stellt in einem Beitrag auf X klar: „Es handelt sich ausschließlich um die Reinvestition fälliger Papiere.” Die sogenannten SOMA-Käufe (System Open Market Account) waren bereits im Vorfeld geplant und stellen einen normalen Teil der Bilanzpflege der Notenbank dar.
🚨 Wichtig: Viele Krypto-Influencer feiern aktuell die Meldung, dass die Fed wieder Anleihen kauft! “QE ist zurück, bullishe Liquiditätsparty!”
➟ Aber: Das ist schlicht falsch.
➟ Was wirklich passiert ist?
Die Fed kauft 3-jährige Notes im Wert von $20 Mrd. – aber nur zur… pic.twitter.com/YqPkhl3faS— RobynHD (@TheRobynHD) May 6, 2025
Der Mechanismus hinter diesen Transaktionen ist relativ unkompliziert, wie ProximaTrades auf Binance Square erläutert:
„Wenn Anleihen in der Fed-Bilanz fällig werden, reinvestiert SOMA das Geld in neue Staatsanleihen – um die Größe der Bilanz zu erhalten.”
Bei diesem Prozess wird kein zusätzliches Geld geschaffen. Stattdessen wird lediglich der bestehende Anlagenbestand aufrechterhalten, ähnlich wie bei einer Verlängerung einer Festgeldanlage.
Fehldeutungen im Kryptomarkt: Warum die Verwirrung entstand
In Krypto-Kreisen wurden die Anleihekäufe vielfach missinterpretiert. Diverse Influencer und Medien stellten die Routine-Transaktionen fälschlicherweise als Beginn einer neuen Phase der Geldpolitik dar.
Sie sprachen von einer „bullishen Liquiditätsparty“ und verkündeten eine Rückkehr zu QE-Maßnahmen, wie RobynHD berichtet.
ProximaTrades hebt jedoch den entscheidenden Unterschied hervor: Die SOMA-Käufe sind „vorausgeplant“, „beeinflussen die Preise nicht“ und injizieren „kein ’neues Geld‘ wie QE“.
Um diesen Unterschied zu verdeutlichen, zieht der Experte einen anschaulichen Vergleich: Der Vorgang ähnelt dem „Rollen eines Festgeldes”, bei dem man nach Ablauf der Laufzeit das Guthaben reinvestiert – „man gibt kein neues Geld aus, sondern erhält nur das Guthaben am Leben.”
Bedeutung für Anleger und Märkte: Keine Änderung der Geldpolitik
Für Investoren bedeutet diese Situation: Es gibt keine fundamentale Änderung der Geldpolitik und keine Zuführung zusätzlicher Liquidität in die Märkte. Die Fed führt lediglich ihre etablierte Bilanzpflege fort, ohne neue geldpolitische Signale zu setzen.
Die konkreten Zahlen verdeutlichen den routinemäßigen Charakter: Bei der Auktion am 5. Mai 2025 wurde ein Gesamtvolumen von 168,7 Mrd. USD angeboten und davon wurden 78,5 Mrd. USD akzeptiert. Die Fed selbst erwarb über SOMA lediglich 20,47 Mrd. USD – ein normaler Vorgang im Rahmen ihrer Bilanzoperationen.
RobynHD appelliert an Anleger, Finanznachrichten kritisch zu hinterfragen:
„Wer jetzt von ‚Geldflut‘ spricht, verkauft dir Clickbait.“
Der Experte fordert, „immer sauber zu trennen zwischen Routine und echter Intervention“, um Fehlinterpretationen zu vermeiden Anlegern fundierte Anlageentscheidungen zu ermöglichen.
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