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Eine Kontroverse entstand nach einem Post auf X von einem Krypto-Topmanager. Die Emotionen schienen hochzukochen, doch Vitalik Buterin – Gründer von Ethereum (ETH) – blieb gelassen. Er verteidigte sein Netzwerk mit einem ideologischen Standpunkt.
Kritik am Ethereum-Netzwerk
Michael Marcantonio, Head of Decentralized Finance bei Galaxy Digital, äußerte sich auf X zur langen Warteschlange beim Abheben von gestakten Ethereum. Wer seine Coins nicht länger binden möchte, muss bis zu 45 Tage warten, bis er sein Investment zurückerhält. Marcantonio schrieb:
„Ich denke nicht, dass dieses Thema genug Aufmerksamkeit bekommt. Wie soll ein Netzwerk, das 45 Tage benötigt, um dein Geld zurückzugeben, eine Revolution im globalen Finanzsystem starten? Auf Solana dauert es zwei Tage, bis du dein Geld zurückhast.“
Den Post löschte er, nachdem eine Welle der Kritik auf ihn einprasselte.
Reaktion des Ethereum-Gründers
Vitalik Buterin verteidigte die Wartezeit von 45 Tagen, indem er daraus ein ideologisches Prinzip machte. Er verglich den Ausstieg aus dem Staking mit einem Soldaten, der die Armee verlässt:
„Reibung beim Ausstieg ist Teil der Vereinbarung. Wenn jeder Prozentanteil jederzeit abziehen könnte, würde diese Armee nicht bestehen bleiben.“
Staking sei eine feierliche Aufgabe zum Schutz des Netzwerks. Zwar räumte Buterin ein, dass das aktuelle Staking-Design nicht optimal sei, doch er ist überzeugt, dass eine Verkürzung der Wartezeit die Zuverlässigkeit des Netzwerks schwächen würde.
Zahlen zur Warteschlange
Auf Validator Queue lassen sich die exakten Daten einsehen. Wer neu staken möchte, wartet derzeit etwa sieben Tage, beim Ausstieg hingegen mehr als 43 Tage.
Über 1 Million Investoren haben insgesamt 35,6 Millionen ETH gestakt, um das Netzwerk abzusichern. Während man früher lange auf den Einstieg warten musste, ist es jetzt vor allem die Auszahlung, die sich verzögert. Angesichts des hohen Ethereum-Kurses wird das zunehmend zum Problem, denn die Zahl der Abhebungswünsche ist stark gestiegen.

Diskussion unter Krypto-Topmanagern
Jimmy Ragosa, ehemaliger Mitarbeiter von ConsenSys, stellte Marcantonio auf X öffentlich zur Rede. Er warf ihm vor, Ethereum zu verleumden, und erklärte, dass Investoren mit starkem ETH-Engagement nun ihre Geschäftsbeziehungen mit Galaxy Digital überdenken könnten.
Es folgten zahlreiche weitere negative Reaktionen auf Marcantonios Post, die ihn scharf kritisierten. Nachzulesen sind sie in Ragosas Beitrag.