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Der weltweite Zufluss in Krypto-Anlageprodukte hält bereits seit acht Wochen an, doch das Momentum nimmt ab, da Anleger abwarten, was die amerikanische Zentralbank entscheiden wird.
Das geht aus einem neuen Bericht des Vermögensverwalters CoinShares hervor. Vor allem Ethereum (ETH) steht im Fokus: Fonds dieser Kryptowährung entwickeln sich in letzter Zeit deutlich besser, während bei Bitcoin (BTC) Geld abfließt.
Ethereum-Fonds ziehen Milliarden an
Letzte Woche war bereits die zweite in Folge, in der die meisten neuen Investitionen in Ethereum-Produkte flossen. Insgesamt wurden in dieser Woche weltweit 296,4 Millionen Dollar in ETH-Fonds investiert.
Seit sieben Wochen steigt der Zufluss stetig, das Gesamtvolumen beträgt jetzt 1,5 Milliarden Dollar. CoinShares spricht sogar vom stärksten Stimmungsumschwung seit den US-Wahlen im November vergangenen Jahres.
Ein großer Teil dieser Kapitalzufuhr ist auf US-Spot-Börsenfonds zurückzuführen, die zusammen 281,3 Millionen Dollar anlockten. Diese Fonds verzeichnen bereits neunzehn Tage in Folge positive Zuflüsse und stehen damit bei insgesamt 837,5 Millionen Dollar.
Nur heute wurde diese Serie unterbrochen: Aus den Fonds flossen bescheidene 2,1 Millionen Dollar ab. Später am Tag folgen weitere Informationen dazu.
Laut James Butterfill, Forschungsleiter bei CoinShares, spiegelt dies „eine deutliche Wende im Marktsentiment institutioneller Anleger“ wider.
Bitcoin verliert gegenüber Ethereum an Boden
Im Gegensatz zu Ethereum hatten Bitcoin-Fonds größere Schwierigkeiten. Bereits in der zweiten Woche in Folge zogen Anleger Geld aus diesen Fonds ab, was zu einem Abfluss von 56,5 Millionen Dollar führte.
Sogar Short-Produkte, mit denen Anleger auf einen fallenden Bitcoin-Kurs setzen, verzeichneten einen Abfluss von 4,1 Millionen Dollar. Die Unsicherheit bezüglich der Zinsentscheidung der amerikanischen Zentralbank wiegt für Bitcoin-Anleger offenbar schwerer als für die anderer Coins.
Andere Altcoins spielten insgesamt kaum eine Rolle. So erlebten auf XRP ausgerichtete Fonds einen Abfluss von 6,6 Millionen Dollar, während Sui eine moderate Zufluss von 1,1 Millionen Dollar verzeichnete.
Regionale Unterschiede im Investitionsverhalten
Nach Regionen kam das meiste Kapital aus den Vereinigten Staaten, mit insgesamt 175 Millionen Dollar. Deutschland (47,8 Millionen Dollar), die Schweiz (15,7 Millionen Dollar), Kanada (9,8 Millionen Dollar) und Australien (6,5 Millionen Dollar) folgten mit Abstand. In Hongkong und Brasilien gingen die Zuflüsse hingegen zurück, womit in Hongkong eine beeindruckende Serie von Rekordzuflüssen beendet wurde.
Der anhaltende, aber schwächere Zufluss zeigt, dass Anleger abwarten und die Erklärungen der amerikanischen Zentralbank zur Inflation und Zinspolitik verfolgen wollen. Gleichzeitig gewinnt Ethereum als Alternative offenbar an Momentum. Wir halten dich auf dem Laufenden.