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Ethereum hat einen neuen historischen Meilenstein erreicht: Über 35 Millionen ETH sind nun im Staking gebunden – eine Rekordmenge, die fast 28 % aller im Umlauf befindlichen Ether entspricht.
Was bedeutet das für Ethereum – und warum ist das entscheidend für den Kurs?
Warum diese Entwicklung für Ethereum so bedeutend ist
Beim Staking werden Kryptowährungen wie ETH „eingeschlossen“, um zur Sicherheit und Funktionalität des Netzwerks beizutragen. Als Gegenleistung erhält man häufig Belohnungen in Form zusätzlicher Token.
Allein in den ersten zwei Juniwochen wurden etwa 500.000 ETH zusätzlich gestaket. Dadurch steht weniger ETH am Markt zur Verfügung. Bei steigender Nachfrage kann das rasch zu einem Preisanstieg führen.
Auffällig ist auch die Rekordzahl an sogenannten Accumulation Wallets – Adressen von Anlegern, die ETH langfristig halten und selten verkaufen. Diese Wallets besitzen inzwischen gemeinsam 22,8 Millionen ETH – ein klares Zeichen des Vertrauens.
In Kombination mit dem jüngsten Anstieg des gestaketen ETH-Angebots sinkt das frei verfügbare Angebot auf dem Markt also deutlich. Jetzt bleibt abzuwarten, ob auch die Nachfrage weiter anzieht.

Mehr als 40 % des gesamten gestaketen ETH liegt bei großen Akteuren wie Lido, Binance und Coinbase. Besonders Lido ragt mit einem Anteil von 25 % hervor.
Lido bietet eine zunehmend beliebte Form des Stakings an: sogenanntes Liquid Staking. Dabei bleiben die Coins über Token wie stETH handelbar, obwohl sie gleichzeitig gestaket sind.
Was passiert technisch und rechtlich?
Anfang Mai hat Ethereum das lang erwartete „Pectra“-Update endgültig eingeführt – ein Schritt, der von der Community positiv aufgenommen wurde. Die Aktualisierung bringt verbesserte Skalierbarkeit und Effizienz.
Das macht auch das Staking deutlich praktischer: Validatoren können nun bis zu 2.048 ETH gleichzeitig einsetzen – früher lag das Limit bei nur 32. Für große Marktteilnehmer ist das ein enormer Effizienzgewinn.
Auch von regulatorischer Seite gab es gute Nachrichten. Ende Mai erklärte die US-Börsenaufsicht SEC, dass Staking nicht als Wertpapier gilt. Das beseitigt rechtliche Unsicherheit für Plattformen und Nutzer – und sorgt für zusätzlichen Rückenwind.
Was bedeutet das für den Kryptomarkt?
- Weniger Angebot auf den Börsen bedeutet bei steigender Nachfrage mehr Knappheit.
- Mehr gestakete ETH und langfristig ausgerichtete Wallets deuten auf einen wachsenden Fokus auf nachhaltige Strategien hin.
- Analysten gehen davon aus, dass Staking-ETFs der nächste große Schritt sein könnten – vor allem jetzt, da die SEC Staking grundsätzlich akzeptiert.
Ethereum befindet sich in einem rasanten Wandel. Mit technologischen Upgrades, zunehmendem institutionellen Interesse und klareren Regeln wird das Netzwerk immer stabiler und reifer.
Die Rekordmenge an gestaketen Ether zeigt: Anleger bekunden nicht nur Vertrauen – sie machen es auch bindend.