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Dass Ethereum sich seit geraumer Zeit in schwierigem Fahrwasser befindet, ist längst kein Geheimnis mehr. Dennoch zeigt sich die Ethereum-Community kämpferisch und sieht Anzeichen dafür, dass ein Boden nach monatelanger Talfahrt nun fast erreicht ist. Kritischere Stimmen trauen dem allerdings nicht und wenden sich zunehmend von der zweitgrößten Kryptowährung ab.
Investmentfirma steigt aus Ethereum aus
Die US-Investmentgesellschaft Two Prime war in der Vergangenheit sowohl von Bitcoin (BTC) als auch von Ethereum überzeugt. In den letzten 15 Monaten stellte das Unternehmen beiden Kryptowährungen über 1,5 Milliarden US-Dollar in Form von Krediten zur Verfügung. Doch angesichts der schwachen Performance von Ethereum vollzieht man nun eine klare Kehrtwende.
In einer mittlerweile gelöschten Mitteilung vom 1. Mai gab Two Prime bekannt, sich künftig ausschließlich auf Bitcoin-basierte Assets konzentrieren zu wollen – Ethereum werde komplett ausgeschlossen. Als Hauptgründe nannte das Unternehmen: die statistisch schwer erfassbare Kursentwicklung, die unklare Wertproposition sowie die veränderte Kultur innerhalb der Community.
„Ethereum reagiert wie ein Memecoin“
Auch wenn diese Aussagen für viele Ethereum-Anhänger hart klingen mögen, basieren sie laut Two Prime auf Daten. Ethereum habe im vergangenen Jahr rund 45 % an Wert verloren und verhalte sich zunehmend unberechenbar. Für ein Unternehmen, das datengestützt und algorithmisch handelt, sei das ein Ausschlusskriterium – man verlasse sich lieber auf Prognosefähigkeit als auf Narrativen oder Hype.
Besonders deutlich: Die Firma erklärte, dass Ethereum aktuell gehandelt werde wie ein Memecoin – sprich: hochvolatil, spekulativ und kaum vorhersehbar. Selbst Bitcoin sei im turbulenten Jahresanfang besser analysierbar gewesen als Ethereum.
Community kontert die Kritik
Die Ethereum-Community zeigte sich empört. Auf X postete ein Nutzer mit dem Handle „SEMB“ ein Chart der jüngsten Korrektur des S&P 500 mit dem ironischen Kommentar, Ethereum reagiere also wie ein Memecoin? Ein anderer schrieb:
„Noch nie von denen gehört. Klingt unwichtig.“
Tatsächlich gibt es unter den langfristigen Investoren weiterhin Zuversicht, dass Ethereum kurz vor einer Trendwende steht. Viele erkennen eine Bodenbildung ähnlich wie 2019, nach der der Kurs damals um etwa 450 % anstieg.