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Der Kryptomarkt bleibt auch Mitte Dezember 2025 hochspannend, aber zugleich unberechenbar. Trotz positiver Impulse an den traditionellen Finanzmärkten, insbesondere beim S&P 500 und dem Nasdaq, zeigt sich Bitcoin (BTC) weiterhin zögerlich.
Bitbull, einer der bekanntesten deutschen Krypto-Analysten, spricht in seiner aktuellen Markteinschätzung von einem „festgefahrenen Kursbild“ – trotz kurzfristiger Aufwärtsbewegung.
Bitcoin schafft es erneut nicht über den Widerstand
„Bitcoin ist wieder Richtung unserer 94.000 US-Dollar gestiegen, hat es da aber wieder einmal nicht über den Widerstand geschafft“, so Bitbull zu Beginn seiner Analyse.
Der Marktführer sei zwar impulsiv auf bis zu 93.500 US-Dollar gestiegen, falle jedoch anschließend erneut in eine Seitwärtsbewegung zurück.
Dieses Verhalten verstärkt laut Bitbull den Eindruck, dass der Kurs „absichtlich unten gehalten“ werde – besonders im Vergleich zu den klassischen Märkten, die sich weiterhin stark präsentieren.
Die technische Lage bleibt angespannt. Auf verschiedenen Zeitebenen (1h, 4h, Daily) scheitert BTC aktuell regelmäßig an entscheidenden gleitenden Durchschnitten – besonders am 50er EMA, der aktuell bei rund 96.500 US-Dollar liegt.
„Wir müssen über den 50er Daily EMA kommen – das ist der Schlüssel für einen strukturellen Bruch nach oben“, betont Bitbull.
Liquidation Heatmap und Bookmap deuten auf kritische Marken hin
Besonders aufschlussreich ist laut Bitbull ein Blick auf die Liquidation Heatmap. Hier zeigen sich unterhalb von 89.000 US-Dollar massive Cluster:
„Allein bei 88.500 liegen 142 Millionen US-Dollar an potenziellen Liquidierungen – unterhalb sogar bis zu 2 Milliarden.“
Das bedeutet: Sollte Bitcoin erneut abtauchen, könnte eine größere Welle von Long-Liquidierungen ausgelöst werden, die den Kurs weiter drücken könnte.
Gleichzeitig erkennt man in der Bookmap, dass unterhalb von 89.000 US-Dollar viele Kauforders gestapelt sind. Das deutet darauf hin, dass größere Akteure gezielt Limit-Orders setzen und die Schwächephase zur Akkumulation nutzen. Bitbull fasst es zusammen:
„Hier wollen Leute wirklich nochmal kaufen – das ist ein klares Signal von Smart Money.“
Fear & Greed Index bleibt im extremen Angstbereich
Ein weiteres Warnsignal: Der Fear and Greed Index verharrt laut Bitbull seit über sechs Wochen konstant unter der 30-Punkte-Marke – ein Zeichen für extreme Marktangst. Das sei seiner Meinung nach wirklich „absolut verrückt“.
Trotzdem: Historisch gesehen waren solche Phasen oft gute Kaufgelegenheiten für langfristige Investoren.
Trotz der allgemeinen Zurückhaltung am Markt zeigt ein weiterer wichtiger Indikator eine andere Geschichte. Wale akkumulieren weiter massiv.
Bitbull zeigt in seiner Analyse, dass sogenannte „Accumulator Addresses“ ihre Bestände von 237.000 auf 315.000 BTC aufgestockt haben.
„Der Retail verkauft panisch – die großen Adressen kaufen alles ein, was sie kriegen können“, so Bitbull.
Bitbull setzt in der aktuellen Marktsituation auf eine langfristige Strategie und nutzt fallende Kurse für gestaffelte Nachkäufe unterhalb der 90.000-US-Dollar-Marke – ein klassischer Ansatz des sogenannten Dollar-Cost-Averaging.
Altcoins weiterhin schwach – ETH und Solana unter Beobachtung
Auch die Altcoins profitieren nur bedingt von der kurzfristigen Bitcoin-Stärke. Ethereum (ETH) konnte zwar den 200er EMA als neuen Support etablieren, steht nun aber vor einem Widerstands-Cluster.
Solana (SOL) hingegen steht laut Bitbull „an der Schwelle zur Entscheidung“. Sollte Bitcoin weiter korrigieren, „werden die Altcoins richtig bluten“, warnt er.
Der Bitcoin-Kurs verharrt in einer kritischen Struktur zwischen Konsolidierung und möglichem Breakout. Die nächsten Tage könnten laut Bitbull entscheiden, ob es zu einem nachhaltigen Ausbruch über den 50er EMA kommt – oder ob Bitcoin erneut unter Druck gerät. Seine Einschätzung:
„Ein fettes Breakout steht bevor – nur die Richtung ist noch offen.“