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Der Bitcoin-Kurs hat aktuell Mühe, das positive Momentum der vergangenen Wochen zu halten. Nach der Zinsentscheidung der amerikanischen Zentralbank, die kaum Gründe für eine Zinssenkung sieht, bekam Bitcoin noch mehr Gegenwind. Nun beginnen auch Ökonomen, sich Sorgen um die Gesundheit der amerikanischen Wirtschaft zu machen.
Sorgen um die amerikanische Wirtschaft
Im zweiten Quartal wuchs die Wirtschaft um drei Prozent auf Jahresbasis, inflationsbereinigt. Dennoch ergibt sich für die ersten sechs Monate ein durchschnittliches Wachstum von nur eins Komma zwei fünf Prozent – ein Prozentpunkt weniger als das Tempo im Jahr 2024.
Ökonomen betonen, dass Schwankungen in der Handelsbilanz und den Lagerbeständen das Bild verzerren. Deshalb betrachten sie zunehmend einen genaueren Indikator: die Ausgaben inländischer privater Käufer, ohne Staat und Export. Diese sogenannten final sales to private domestic purchasers legten im zweiten Quartal lediglich um eins Komma zwei Prozent zu – das geringste Tempo seit Ende 2022.
The GDP numbers for the 2nd quarter, like in the first, are being driven by wild swings in exports and inventories.
While GDP rebounds for a still weak 1.22% in the first half of 2025, under the hood final sales to private domestic purchasers looks quite weak. Let’s dig in. /1 pic.twitter.com/tktYBlGKKG
— Mike Konczal (@mtkonczal) July 30, 2025
Die Verlangsamung erfolgt zu einem Zeitpunkt, an dem amerikanische Verbraucher ihre Ausgaben reduzieren und Unternehmen versuchen, sich gegen die unberechenbare Handelspolitik der Trump-Regierung abzusichern.
„Die Abkühlung der Nachfrage ist in den vergangenen zwei Quartalen eindeutig“, sagt Scott Anderson, Chefökonom von BMO Capital Markets. „Das Wachstum fällt offenbar unter sein langfristiges Potenzial. Wir gehen davon aus, dass dies der Federal Reserve bald den Spielraum gibt, den Leitzins erneut zu senken.“
Die amerikanische Zentralbank hält seit 2022 die Zinsen hoch, um die Inflation zu bremsen, aber Anzeichen für schwächeres Wachstum könnten die Geldpolitik schon bald verändern.
Müssen wir uns Sorgen um Bitcoin machen?
Vorerst ist es aber zu früh, sich ernsthafte Sorgen um Bitcoin (BTC) und die amerikanische Wirtschaft zu machen. Das Wirtschaftswachstum verlangsamt sich, ist aber noch weit entfernt von negativen Zahlen. Im zweiten Quartal wurden immerhin Wachstumsraten von drei Prozent erzielt.
Deshalb ist es noch nicht gerechtfertigt, von Worst-Case-Szenarien auszugehen – vor allem, wenn es um Details geht. Eine gute Faustregel besagt: Solange über die Wirtschaft Uneinigkeit und Unsicherheit herrscht, läuft es meist noch gut.
Wenn tatsächlich etwas schiefläuft, ist das normalerweise sehr deutlich. Zurzeit ist das nicht der Fall, und die meisten Analysten geben einem positiven Ausgang noch das Vertrauen. Gerade mit einem Präsidenten wie Donald Trump an der Macht in den Vereinigten Staaten, der eine Rezession auf jeden Fall vermeiden will.