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Seit der Entstehung der ältesten Kryptowährung, Bitcoin, ist einer der Kernwerte das dezentrale Wesen. Jeder kann die Münze besitzen und selbst verwalten, ohne Eingriff einer Bank. Aber durch das Aufkommen von krypto-bezogenen Exchange-Traded Funds (ETFs) scheint dieser dezentrale Charakter zunehmend unter Druck zu geraten. Inwieweit sorgt diese Entwicklung für die Untergrabung dieses Kernwertes?
Anzahl neuer Bitcoin-Adressen auf niedrigstem Stand seit 2019
Fast 15 Jahre lang nahm die Anzahl neuer Bitcoin-Wallets in Eigenverwahrung zu. Aber seit der Einführung der ETFs kam dies zu einem Ende. Im Januar 2024 kamen noch etwa eine Million neue einzigartige Adressen hinzu. Aber seit den Einführungen verschiedener ETFs nahm diese Anzahl strukturell ab auf 650.000 neue Wallets im Juni 2025. Wir können also durchaus feststellen, dass Investoren und Anleger momentan eher institutionelle Verwaltungslösungen wählen, anstatt Kryptowährungen in Eigenverwahrung zu halten.
Sowohl die Krypto-Welt als auch die traditionelle Finanzwelt betrachten diese Entwicklung mit ihrer eigenen Brille. So sehen Krypto-Investoren die Entwicklung als Verletzung eines der Kernwerte, während es für die traditionelle Finanzwelt eine logische Entwicklung in der Integration von Krypto in das aktuelle Finanzsystem ist.
Größter Bitcoin-ETF verwaltet bereits 75 Milliarden Euro
Das Kommen der Bitcoin-ETFs erwies sich schon bald nach der Einführung als durchschlagender Erfolg. Es wurde ein perfekter Weg für traditionelle Investoren, ihr Kapital der digitalen Münze auszusetzen und trotzdem alle Gesetze und Vorschriften zu erfüllen.
Die ersten anderthalb Jahre wuchsen die Fonds dann auch wie eine Rakete. Der absolute Gewinner ist natürlich der Bitcoin-ETF von Blackrock, besser bekannt als IBIT. Sie verwalteten im Fonds damals bereits 46 Milliarden Euro. Inzwischen ist dies noch weiter auf 75 Milliarden Euro gestiegen.
Unternehmen mit Krypto als Reservekapital
Ein anderer beliebter Weg, Kapital Bitcoin auszusetzen, ist ein indirekter Weg. Hierbei investiert man in Unternehmen, die Bitcoins als Reservekapital halten. Bekannte Beispiele dieser Unternehmen sind Strategy und Tesla.
Es ist ein alternativer Weg, in Krypto zu investieren, ohne dass du selbst Münzen verwalten oder sichern musst. Wenn Bitcoin steigt, profitiert Strategy indirekt auch, da das Reservekapital an Wert zunimmt. Rechne dazu, dass reguläre Aktien weniger volatil sind als Kryptowährungen. Dies macht es eine möglicherweise interessante Investitionsoption für Anleger.