Foto: Bitcoin-Chart auf Tradingview
Die Finanzmärkte werden heutzutage in extremem Maße von Narrativen getrieben. Geschichten, die rund um Ereignisse erfunden werden, um die Welt für Menschen verständlicher zu machen. Für die Medien ist es interessant, diese so extrem und einfach wie möglich zu gestalten, weil das nun einmal die meisten Klicks bringt.
So bekommst du eine Welt, in der wir wöchentlich Angst vor Rezessionen, neuen Inflationswellen, Stagflation und allen möglichen anderen elenden Szenarien gemacht bekommen. Und diese können alle eintreten, aber oft vergisst man, nüchtern auf die zugrundeliegenden Wirtschaftsdaten zu schauen.
Ökonomen sehen momentan eine 40-prozentige Chance, dass Amerika innerhalb von 12 Monaten in einer Rezession steckt. Gleichzeitig haben wir Menschen wie Elon Musk, die schreien, dass eine Rezession unvermeidlich ist. Das wird dann massenhaft von den Medien übernommen, und was ist das Ergebnis: Menschen verkaufen ihre Investments.
Oft zum falschen Zeitpunkt, wie es im April geschah. Und das ist der Punkt dieses Artikels, denn auch jetzt zeigt sich, dass der Fokus zu sehr auf dem Negativen lag. Gigantisch viele Menschen waren short (setzten auf Kursverluste) und wurden gestern knallhart aus ihren Positionen geblasen.
Its happening pic.twitter.com/o9TfkBJyRb
— Capital Flows (@Globalflows) June 9, 2025
Warum geschah das? Nun, weil der Markt sich bewusst wurde, dass die Wirtschaftsdaten gar nicht so schlecht sind, wie das Narrativ uns glauben lässt. Es scheint, als würde die Welt untergehen, mit Trumps Handelskrieg und seinem Streit mit Musk, aber in Wirklichkeit ist die amerikanische Wirtschaft noch ziemlich solide.
Das wurde letzte Woche mit dem Arbeitsmarktbericht deutlich, in dem herauskam, dass die Wirtschaft mehr Arbeitsplätze geschaffen hatte als im Mai erwartet. Dabei lag die Arbeitslosigkeit noch immer auf dem historisch niedrigen Niveau von 4,2 Prozent und die Löhne wachsen stärker als die Inflation.
As this is taking place, we are seeing the exact opposite in the underlying data for the economy. NFP came out today ABOVE expectations solidifying the fact that the @realDonaldTrump economy is adding jobs every single month: pic.twitter.com/6plGVDkQN0
— Capital Flows (@Globalflows) June 6, 2025
Alles zusammen sorgt für eine Situation, in der der amerikanische Verbraucher wahrscheinlich genug Firepower hat, um die Wirtschaft noch eine Weile am Laufen zu halten.
Schießpulver für den Markt
Weiterhin wirkt ein spezifischer (gigantischer) Trend als Schießpulver für Bitcoin (BTC) und die Aktienmärkte, besonders langfristig. Nämlich: Regierungen werfen massenhaft ihre Haushaltsdisziplin über Bord.
Bitcoin als Wertaufbewahrungsmittel profitiert enorm davon, dass die Vereinigten Staaten seit Jahren mit einem gigantischen Haushaltsdefizit arbeiten. Tatsächlich stimulieren sie damit die weltweiten Finanzmärkte auf indirekte Weise. Und ein Teil dieser Stimulanz kann bei Bitcoin landen.
Im Februar behauptete Trump noch, sparsam sein zu wollen und unter anderem mit DOGE das Schuldenproblem der Vereinigten Staaten zu lösen. Inzwischen ist diese Politik vollständig beiseitegelegt worden, und er scheint die Geldschleusen zu öffnen. Und dabei ist Amerika momentan nicht das einzige Land…
If you thought Bitcoin was doing well with the US running such hot fiscal deficits the last few years…
Wait till you see what happens when every other countries begins to ratchet up their deficits too.
Canada, Germany, and China shown here.
Have a good weekend 😉 pic.twitter.com/fxEneLMbxx
— fejau (@fejau_inc) June 6, 2025
In unter anderem Deutschland und China sehen wir genau dasselbe geschehen, siehe obenstehende Nachricht von Fejau. In dieser Hinsicht scheinen Bitcoin und die Aktienmärkte wieder eine sehr gute Ausrede dafür zu haben, einen neuen Bullenmarkt zu beginnen.