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Eine neue Analyse weist auf ein wachsendes Spannungsfeld am US-Aktienmarkt hin. Die Börsenbewertungen gehören zu den höchsten aller Zeiten, während wirtschaftliche Signale eher eine Abkühlung anzeigen.
Laut Analysten kann diese Kombination den Markt anfällig machen, sobald die Gewinnerwartungen zurückgeschraubt werden. Und das könnte gigantische Folgen für den Bitcoin (BTC)-Kurs haben.
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When High Valuations Meet Rising Unemployment, Something Has to Give
This chart looks complicated, but the message is pretty simple. The black line up top….the 5 year CAPE smooths out the noise and shows you how expensive the market really is relative to earnings. Sitting near… pic.twitter.com/CscKCAbOSb
— EndGame Macro (@onechancefreedm) December 4, 2025
CAPE-Ratio auf historisch hohem Niveau
Die 5-Jahres-CAPE-Ratio, ein Bewertungsmaßstab, der Gewinnschwankungen glättet, liegt bei rund 32.
Dieses Niveau wurde zuvor während der Dotcom-Blase, nach der Corona-Pandemie und einigen Hochs im 20. Jahrhundert erreicht.
Diese Phasen endeten nicht immer in einem Crash, gingen aber oft Jahren mit geringeren als erhofften Renditen voraus. Der Grund: Viele Zukunftserwartungen waren bereits im Preis enthalten.
Oder einfacher gesagt: Wir zahlen Prämien für Gewinnwachstum, das erst noch kommen muss.
Risikoprämie auf Aktien fast verschwunden
Der Risikoaufschlag auf Aktien – das zusätzliche Renditepotenzial gegenüber US-Staatsanleihen – ist historisch niedrig.
Die einfachste Kennzahl, Gewinnrendite minus risikofreier Zins, liegt nahezu flach. Bei steigender Arbeitslosigkeit und nachlassendem wirtschaftlichem Momentum bietet das wenig Schutz.
Hohe Bewertungen können lange Bestand haben, werden aber schnell verwundbar, wenn der Zyklus kippt.
Wo der Druck entstehen kann
In einem schwächeren Umfeld kürzen Unternehmen oft frühzeitig Kosten. Sie stoppen Neueinstellungen, reduzieren Arbeitsstunden und überarbeiten Gewinnprognosen.
Ausgehend von einem CAPE von 32 gibt es wenig Spielraum, um Enttäuschungen abzufedern.
Sollte die Wirtschaft in Richtung Rezession abgleiten, während langfristige Zinsen hoch bleiben – durch Staatsausgaben, Inflation oder fiskalischen Druck –, entsteht die denkbar schlechteste Kombination, sinkende Gewinne bei hohem Diskontsatz.
Das führt häufig zu Kursrückgängen, manchmal abrupten. Selbst wenn die Fed in einer solchen Situation erneut lockert, wirkt das meist verzögert.
QE und Zinssenkungen erreichen die Wall Street schnell, die Realwirtschaft jedoch erst Monate später. Der Markt kann in dieser Phase weiter abrutschen, obwohl die Politik bereits lockert.
Die Auswirkungen auf Bitcoin
Für den Bitcoin-Kurs bedeutet dieses Spannungsfeld zwei gegensätzliche Kräfte:
- Aktienrisiko → Druck auf Krypto
Wenn Bewertungen hoch sind und die Makroindikatoren schwächeln, bauen Anleger oft Risiko ab. Das kann Kapital vorübergehend aus Krypto abziehen, besonders wenn die Volatilität steigt. - Zins- und Liquiditätswende → langfristig möglicherweise positiv
Wenn der Zyklus kippt und die US-Notenbank lockert, steigt die Liquidität. Historisch war das positiv für Bitcoin. Doch dieser Impuls kommt verzögert, und die Märkte können zunächst weiter korrigieren.
Kurz: Kurzfristig kann Risikoaversion Bitcoin schwächen, mittelfristig kann eine Lockerungsphase jedoch Treibstoff für eine Erholung sein.