Gino Presti Gino Presti
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Sorgen um Stagflation in Amerika lassen die Märkte abstürzen

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Bitcoin Nachri…
Das Verbrauchervertrauen stürzt auf COVID-19-Niveau ab, doch Bitcoin steigt

Foto: Dabarti CGI/Shutterstock

Der Bitcoin-Kurs erhielt diese Woche einen gigantischen Schlag. In kurzer Zeit fiel der Kurs um tausende Dollar. Das hängt unter anderem mit der Unsicherheit zusammen, die Donald Trump mit seiner Handelspolitik sät, aber auch mit der amerikanischen Wirtschaft, die unerwartet einige eiskalte Datenpunkte ausspuckte. Während die Inflation noch immer ein Problem ist, entstehen Ängste über das Wirtschaftswachstum; und zusammen ergibt das die Möglichkeit einer Stagflation.

Die untenstehende Grafik zeigt deutlich, wie die Wirtschaftsdaten in den USA aktuell schlechter sind als erwartet (blau), während wir in Europa und Japan gerade in die andere Richtung gehen.

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Schreckensszenario für die Finanzmärkte?

Stagflation ist der große Albtraum für Ökonomen, das Szenario, in dem eine Wirtschaft schrumpft und die Inflation steigt.

Obwohl wir noch nicht an diesem Punkt sind, bei weitem nicht, scheint der Markt von den wirtschaftlichen Datenpunkten erschrocken zu sein, die die USA in den letzten Tagen produzierten. Nimm zum Beispiel den Dienstleistungssektor, der den größten Teil der amerikanischen Wirtschaft repräsentiert, der zum ersten Mal seit zwei Jahren – entgegen den Erwartungen – Schrumpfung zeigte.

Gleichzeitig ist das Verbrauchervertrauen von einer Klippe gefallen, und wir sahen letzte Woche auch die Retail Sales – die Umsatzzahlen des amerikanischen Einzelhandels – mit einer erheblichen Enttäuschung hereinkommen. Auch der Immobilienmarkt produzierte unerwartet dramatische Daten für die USA.

Alles zusammen scheint die Wirtschaft jetzt wirklich unter den höheren Zinsen auf den Kapitalmärkten zu leiden. Für den Immobilienmarkt scheint der Hypothekenzins von über sieben Prozent beispielsweise eine schwere Last zu sein.

Dadurch nehmen die Erwartungen bezüglich des Wirtschaftswachstums im ersten Quartal 2025 schnell ab. Während das GDPNow-Modell der Atlanta Fed Ende Januar noch ein Wachstum von +3,9 Prozent vorhersagte, gab es am vergangenen Freitag bereits einen Wert von 2,3 Prozent an. Nach den schlechten Datenpunkten der letzten Tage könnte dieser diese Woche unter zwei Prozent fallen.

In kurzer Zeit ist der Markt von Sorgen über eine überhitzte Wirtschaft und Inflation zu Sorgen über das Wirtschaftswachstum und eine mögliche Rezession übergesprungen. Während die Inflation noch immer etwas zu hoch ist.

Müssen wir uns auf ein Drama vorbereiten?

Bedeuten diese Entwicklungen dann, dass wir uns auf ein Drama vorbereiten müssen? Nein, das ist zum jetzigen Zeitpunkt auch noch übertrieben. Der Finanzmarkt neigt nun einmal dazu, auf neue Entwicklungen übertrieben zu reagieren.

Es gibt eine Charakterveränderung im Markt, das sorgt für Unsicherheit und Unsicherheit sorgt für niedrigere Kurse.

Gleichzeitig ist es wichtig zu bedenken, dass wir noch immer mit einem Wirtschaftswachstum von rund zwei Prozent in den Vereinigten Staaten zu tun haben und einem Arbeitsmarkt, der bislang solide ist. Die Arbeitslosigkeit liegt noch immer auf einem historisch niedrigen Niveau.

Vorerst ist es also zu früh, um zu schlussfolgern, dass Bitcoin sich auf einen neuen Bärenmarkt einstellen darf. Das wahrscheinlichste Szenario ist noch immer, dass die amerikanische Zentralbank es schaffen kann, die Inflation auf die gewünschten 2,0 Prozent zu bringen, ohne eine Rezession zu verursachen.

Das ist das Szenario der sogenannten weichen Landung der Wirtschaft. Diese weiche Landung geht jetzt mit einer Menge Unsicherheit und Volatilität einher, wodurch das Wort „weich“ vielleicht nicht ganz passend ist, aber das ist leider inhärent an solchen Szenarien.

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Über den Autor:
Gino Presti

Gino Presti ist seit März 2024 bei Crypto Insiders. Seit 2017 ist er aktiv im Kryptowährungshandel und hat sich ein umfangreiches Wissen über den Kryptomarkt angeeignet. Ginos fundiertes Verständnis und seine Begeisterung für Kryptowährungen motivieren ihn, aktuelle Trends und Entwicklungen kontinuierlich zu verfolgen und sein Wissen mit einem breiteren internationalen Publikum zu teilen.

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