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Diese Woche steht in den Vereinigten Staaten wieder einmal im Zeichen der Inflation. Am Dienstag werden die neuen Verbraucherpreisindizes (CPI) veröffentlicht. Für Bitcoin ist insbesondere die Kerninflation von Bedeutung, da diese eine wichtige Rolle in der Zinspolitik der US-Notenbank spielt.
Vorerst sieht es so aus, als sei der Inflationsanstieg noch nicht beendet. Auf Monatsbasis wird für die Kerninflation ein Anstieg von 0,31 Prozent erwartet. Dies würde den Wert für die vergangenen 12 Monate auf 3,1 Prozent bringen – ein deutlicher Anstieg gegenüber den 2,8 Prozent, die im Mai verzeichnet wurden.
July CPI is the big release this week.
Core prices are expected to have risen 0.31%, which would bring the 12-month increase to 3.1% (from 2.9% in June and 2.8% in May).
Headline prices are expected to have risen 0.24%, which would lift the 12-month measure to 2.8%. pic.twitter.com/OKxVQ5Y1MQ
— Nick Timiraos (@NickTimiraos) August 11, 2025
Ziel der US-Notenbank rückt immer weiter in die Ferne
Mit dem Anstieg der Inflation gerät auch das Ziel der US-Notenbank zunehmend außer Sichtweite. Theoretisch lässt dies weniger Spielraum für Zinssenkungen, da diese die Wirtschaft zusätzlich ankurbeln und die Inflation weiter treiben könnten.
Es ist möglich, dass der Inflationsanstieg teilweise eine Folge des Zollstreits unter Donald Trump ist. Dennoch darf man nicht vergessen, dass die US-Wirtschaft in vielen Bereichen weiterhin sehr robust wirkt. Auch dies kann zum Preisanstieg beitragen.
Solange Unternehmen Gewinne erzielen und Verbraucher ihre Produkte kaufen, können sie versuchen, die Preise weiter zu erhöhen. Oft zeigt sich, dass die Inflation zu den letzten Indikatoren gehört, die in einer Rezession zurückgehen, da Händler erst spät damit aufhören, die Preise anzuheben.
Trotzdem werden viele Zinssenkungen erwartet
Obwohl die Inflation in den Vereinigten Staaten steigt, rechnet der Markt für den Rest des Jahres 2025 mit mehreren Zinssenkungen. Derzeit werden für die letzten drei Zinssitzungen des Jahres drei Senkungen erwartet. Damit würde der Zinssatz auf 3,50 bis 3,75 Prozent sinken.
Es stellt sich jedoch die Frage, ob Markt und US-Notenbank nicht zu sehr auf die Annahme setzen, dass die Inflation vor allem ein vorübergehendes Phänomen infolge der Zölle ist.
Unstrittig ist, dass die Zölle einen gewissen Inflationsdruck erzeugen, da irgendjemand die zusätzlichen Abgaben tragen muss. Dennoch sollte man nicht übersehen, dass die Wirtschaft weiterhin sehr gut läuft und das Wirtschaftswachstum ebenfalls eine wichtige Rolle beim Anstieg der Inflation spielen kann, wodurch dieser weniger vorübergehend wäre.
Daher ist es möglich, dass der Markt derzeit etwas zu optimistisch in Bezug auf die Anzahl der Zinssenkungen ist. Das könnte den Bitcoin-Kurs im weiteren Jahresverlauf noch belasten.