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Der Markt befindet sich mitten in einer KI-Bullmarkt von historischen Ausmaßen. Unternehmen, die noch keinen Euro Gewinn gemacht haben, werden mittlerweile mit Dutzenden Milliarden bewertet. Und doch scheint alles noch relativ zivilisiert, verglichen mit früheren Blasen.
Wer die aktuelle Situation neben die Dotcom-Blase von 1998 bis 2000 legt, sieht, dass wir noch nicht einmal in der Nähe der damaligen Überbewertungen sind, so schlussfolgert auch Jurrien Timmer von Fidelity.
There’s a lot of bubble talk out there, but in my view it’s still early days. Below I show my 1998-2000 analog with the valuation of CSCO back then overlaid on the valuation of NVDA today. Those are the then-and-now poster children of the internet and AI booms. As you can see, we… pic.twitter.com/jV5NeUut91
— Jurrien Timmer (@TimmerFidelity) November 3, 2025
Damals war Cisco das Aushängeschild des Internet-Hypes. Heutzutage erfüllt Nvidia diese Rolle im KI-Zeitalter. Stellst du die aktuelle Bewertung von Nvidia neben die von Cisco während des Höhepunkts der Dotcom-Blase, gibt es nur eine Schlussfolgerung: Die Euphorie kann noch viel weiter zunehmen.
„Wir stehen erst am Anfang“
Laut Jurrien Timmer, Direktor Makro bei Fidelity, gibt es noch lange keine Blase, die kurz vor dem Platzen steht. „Es wird viel über Blasen gesprochen, aber meiner Meinung nach stehen wir erst am Anfang“, sagt er.
Mit anderen Worten: Die echte Euphorie muss noch kommen. Und die Umstände deuten darauf hin, dass dieses Szenario durchaus plausibel ist.
Es gibt mehrere Gründe, warum die aktuelle Phase der Anstiege noch lange anhalten kann:
- Unternehmen investieren Hunderte Milliarden in den Ausbau der KI-Infrastruktur, von Rechenzentren bis zu Chips und Cloudkapazität.
- Diese Investitionen werden hauptsächlich mit Eigenkapital finanziert, nicht mit Schulden. Es gibt also wenig finanziellen Hebel, was die Risiken begrenzt.
- Regierungen und Zentralbanken stimulieren weiter, anstatt zu bremsen. Die Fiskalpolitik ist großzügig und die Geldpolitik lockert sich langsam.
- Das Wirtschaftswachstum in den USA bleibt überdurchschnittlich stark, trotz jahrelanger Zinserhöhungen.
- Der amerikanische Verbraucher gibt weiter aus, was die Nachfrage nach Produkten, Dienstleistungen und Technologien aufrechterhält.
Kurzum, es ist schwierig, momentan ein überzeugendes negatives Szenario für die Aktienmärkte zu skizzieren. Natürlich, wenn es schiefgeht, passiert das meist plötzlich, aber die Basis für eine weitere Aufwärtsrunde liegt noch immer vor.
Was bedeutet das für Bitcoin?
Obwohl der KI-Hype hauptsächlich um Aktien geht, kann sich die Stimmung der Bullmarkt einfach auf andere Risikoanlagen ausbreiten, und Bitcoin profitiert traditionell davon. Wenn die KI-Bullmarkt weiter aufflammt, nimmt auch die Risikobereitschaft im Markt zu.
Bitcoin hat in früheren Phasen starker Börsenrallys, wie 2016-2017 und 2020-2021, gezeigt, dass es erst richtig in Fahrt kommt, wenn Liquidität reichlich vorhanden ist und Optimismus vorherrscht.
Deshalb könnte die aktuelle KI-Euphorie durchaus der Vorbote einer breiteren Risk-on-Phase sein, in der auch Bitcoin einen neuen Impuls bekommt.