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Der Bitcoin-ETF von BlackRock, dem größten Vermögensverwalter der Welt, hat überraschend eine scharfe Wende erlebt. Nach fast acht Wochen kontinuierlicher Zuflüsse kam es am Freitag, dem 30. Mai 2025, erstmals wieder zu einer massiven Kapitalabflusssituation.
Größter Abfluss seit Bestehen von IBIT
Der iShares Bitcoin Trust (IBIT) verzeichnete an diesem Tag einen Abfluss von 430,8 Millionen US-Dollar – der größte seit seiner Auflegung. Damit übertraf er sogar den bisherigen Rekordabfluss von 418,1 Millionen US-Dollar am 26. Februar.
Einen Tag zuvor, am 29. Mai, hatten die US-Spot-Bitcoin-ETFs insgesamt bereits 349 Millionen US-Dollar Nettoabflüsse zu verkraften. BlackRock blieb davon zunächst verschont, doch am darauffolgenden Freitag setzte auch dort der Trend ein. Insgesamt flossen 616 Millionen US-Dollar aus Bitcoin-ETFs ab.
Der starke Abfluss steht offenbar im Zusammenhang mit Gewinnmitnahmen, nachdem Bitcoin kürzlich ein neues Allzeithoch erreicht hatte.
BlackRock bleibt unangefochtener Marktführer
Trotz der jüngsten Entwicklung bleibt IBIT das dominierende Produkt im Bitcoin-ETF-Segment. Im Mai 2025 allein verzeichnete der Fonds über 6,2 Milliarden US-Dollar an Zuflüssen.
Derzeit verwaltet BlackRocks ETF 69,2 Milliarden US-Dollar, das ist mehr als das Dreifache des nächstgrößeren Konkurrenten. Fidelitys FBTC verwaltet zum Vergleich 20,8 Milliarden US-Dollar. Laut Daten von SoSoValue hält IBIT mittlerweile 3,33 % aller im Umlauf befindlichen Bitcoin, während FBTC auf rund 1 % kommt.
Laut Bloomberg-Analyst Eric Balchunas fällt besonders auf, wie stark IBIT sich von anderen ETFs abhebt:
„Normalerweise absorbiert IBIT rund 70 % der gesamten ETF-Zuflüsse. In letzter Zeit lag dieser Anteil sogar bei über 100 %. Das deutet darauf hin, dass vor allem institutionelle Anleger kaufen – nicht Kleinanleger.“
Auch Nate Geraci, Präsident von The ETF Store, zeigt sich beeindruckt:
„Was für ein Lauf! In nur 17 Monaten hat IBIT fast 70 Milliarden US-Dollar erreicht. Das ist wirklich bemerkenswert.“
Ethereum-ETFs weiterhin gefragt
Während Bitcoin-ETFs mit Abflüssen zu kämpfen hatten, erfreuten sich die Ethereum-ETFs Ende Mai großer Beliebtheit. Am 29. und 30. Mai flossen 91,9 bzw. 70,2 Millionen US-Dollar in diese Fonds.
Dies ist besonders bemerkenswert, da Bitcoin-Produkte in der Regel die stärksten Zuflüsse verzeichnen. Die jüngste Entwicklung deutet darauf hin, dass Anleger zunehmend auf ein mögliches Altseason-Szenario setzen – also eine Phase, in der Kapital verstärkt von Bitcoin in Ethereum und andere Altcoins fließt.