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Der Bundesstaat Florida schien kurzzeitig eine Vorreiterrolle in der Krypto-Welt einzunehmen – doch dieser Plan ist nun leider gescheitert. Der House Bill 487 und der Senate Bill 550, die es dem Bundesstaat ermöglicht hätten, bis zu 10 % seiner Mittel in Bitcoin (BTC) zu investieren, wurde am 3. Mai „auf unbestimmte Zeit ausgesetzt und aus der Beratung genommen“. Damit ist die letzte Chance verstrichen, die Vorschläge noch in der laufenden Sitzungsperiode zu verabschieden.
Auch andere Bundesstaaten ziehen sich von Bitcoin-Plänen zurück
Nicht nur Florida tritt auf die Bremse. Bereits zuvor haben die Bundesstaaten Wyoming, South Dakota, North Dakota, Pennsylvania, Montana und Oklahoma ähnliche Bitcoin-Initiativen fallengelassen. In allen Fällen überwogen politische Zurückhaltung, Bedenken wegen hoher Volatilität und rechtliche Unsicherheiten. Mit dem Rückzug Floridas sinkt die Zahl aktiver Bitcoin-Staatsinitiativen deutlich.
Eine Ausnahme: Arizona bleibt im Rennen
Eine bemerkenswerte Ausnahme bildet der Bundesstaat Arizona. Gouverneurin Katie Hobbs legte ihr Veto gegen ein Gesetzesvorhaben ein – mit der Begründung, Bitcoin sei eine „nicht erprobte Investition“. Dennoch sind dort noch zwei weitere Vorschläge im Rennen: HB 2749 sieht die Schaffung einer Bitcoin-Reserve mit Gewinnen aus nicht beanspruchtem Eigentum vor. SB 1373 geht sogar noch weiter und würde es dem staatlichen Schatzmeister erlauben, bis zu 10 % aller Mittel in digitale Vermögenswerte zu investieren. „Arizona hat noch zwei Chancen, der erste Bundesstaat mit einer Bitcoin-Reserve zu werden“, erklärte Dennis Porter vom Satoshi Action Fund.
Pro- und Kontra-Argumente zur Bitcoin-Reserve
Befürworter der Bitcoin-Reserve betonen die Vorteile der Diversifikation. Staatsreserven bestehen bisher fast ausschließlich aus Anleihen und Bargeld. Bitcoin könne in Zeiten hoher Inflation oder bei Dollarschwankungen als Absicherung dienen. Kritiker hingegen führen die extreme Volatilität als Hauptargument gegen eine solche Anlage an. So verlor Bitcoin im Jahr 2022 über 60 % seines Wertes, bevor sich der Kurs 2024 wieder verdoppelte – für viele ein inakzeptables Risiko bei staatlich verwaltetem Kapital.
Anthony Pompliano, eine bekannte Stimme in der Bitcoin-Community und überzeugter Befürworter digitaler Vermögenswerte, reagierte scharf auf diese Kritik:
„Man stelle sich vor, wie ignorant ein Politiker sein muss, um zu glauben, er könne sinnvolle Investitionsentscheidungen treffen.“
Auch wenn Florida nun ausgestiegen ist, bedeutet das nicht das Ende der Debatte um staatliche Bitcoin-Reserven. Sollte der Bitcoin-Preis weiter steigen und sich die Kryptowährung als stabilere Anlageform etablieren, könnten die Gesetzesinitiativen neuen Auftrieb erhalten. Wahrscheinlicher ist zunächst, dass kleinere Pilotprojekte erprobt werden – etwa das Zurückhalten von beschlagnahmtem Bitcoin anstatt eines sofortigen Verkaufs.