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Polizisten in Hongkong machten kürzlich eine ungewöhnliche Entdeckung: Tief im Deckenbereich versteckt, fanden sie hochmoderne Bitcoin-Mining-Ausrüstung. Zwei Techniker aus Hongkong wurden verhaftet – sie stehen unter Verdacht, illegal Strom aus zwei Pflegeeinrichtungen für Menschen mit Behinderung abgezweigt zu haben.
Die Männer hatten während Renovierungsarbeiten heimlich Mining-Hardware installiert, um damit Bitcoin zu schürfen. Nach intensiven Ermittlungen konnte die Polizei das Duo ausfindig machen.
Bitcoin-Mining mit gestohlenem Strom
Laut Polizei bauten die 32- und 33-jährigen Verdächtigen insgesamt acht Bitcoin-Miner in die Zwischendecken der Bürobereiche der Einrichtungen ein. Die Geräte liefen rund um die Uhr – betrieben mit dem Strom der Pflegezentren und verbunden mit deren Internetanschluss.
So wollten sich die Männer ein zusätzliches Einkommen sichern. Da Bitcoin-Mining sehr viel Strom verbraucht, aber direkt in Bitcoin vergütet wird, wäre der gesamte Erlös reiner Gewinn – solange man den Strom nicht bezahlt.
Stromverbrauch als Schwachstelle
Der hohe Energieverbrauch wurde den Tätern zum Verhängnis. Die Einrichtungen meldeten langsame Internetverbindungen und auffällig hohe Stromrechnungen – daraufhin wurde untersucht.
Die IT-Abteilung einer der Pflegeeinrichtungen entdeckte schließlich die nicht autorisierte Technik im Deckenbereich. Die Polizei bestätigte später, dass die Männer während Renovierungsarbeiten im August die Gelegenheit genutzt hatten, um die Geräte mit dem Stromnetz und dem Internet zu verbinden.
Francis Fong Po-kiu, Ehrenvorsitzender der Hong Kong Information Technology Federation, äußerte sich wie folgt:
„Es dauert sehr lange, einen einzigen Bitcoin zu erzeugen, und die Geräte müssen dauerhaft laufen. Der Stromverbrauch ist enorm – vergleichbar mit einer Klimaanlage, die den ganzen Tag läuft.“
Festnahme und Warnung
Die beiden Männer, die schon seit Jahren für das Installationsunternehmen arbeiteten, wurden am vergangenen Freitag wegen Stromdiebstahls festgenommen.
In Hongkong kann das mit bis zu fünf Jahren Gefängnis geahndet werden. Laut Polizei handelten die Männer allein – es gebe keine Hinweise auf ein größeres kriminelles Netzwerk.
„Einige Personen nehmen offenbar das Risiko in Kauf, das Gesetz zu brechen, um Stromkosten beim Bitcoin-Mining zu sparen“, sagte Fong Po-kiu.
Polizeiinspektor Ng Tsz-wing von der Technologischen und Finanzermittlungseinheit in Hongkong warnt: Bürger und Unternehmen sollten bei Renovierungen oder technischen Arbeiten besonders wachsam sein.
„Überprüfen Sie die Arbeiten von Technikern genau und achten Sie auf unerklärlich hohen Strom- oder Internetverbrauch“, so Tsz-wing.